41 Tore reichen nicht zur Überraschung

Als die zahlreichen mitgereisten Schlaubetaler Fans am Samstagabend nach dem Spiel gegen die Trebbiner Verbandsligahandballer jeden ihrer Spieler mit Beifall vor der Kabine begrüßten, verdauten die Clauertstädter noch in der Halle die eben erlittene Niederlage gegen den Spitzenreiter. Die von Tempo und Dynamik geprägte Partie zwischen dem Tabellenfünften und der HSG Schlaubetal endete mit 41:44.

Nach der Derbyheimpleite aus der Vorwoche gegen Ahrensdorf hatte die SC-Sieben einiges gutzumachen und deswegen angekündigt, auch gegen den Tabellenführer auf Sieg zu spielen und so das Aufstiegsrennen – die Gäste trennen nur 2 Punkte vom Zweiten MTV Wünsdorf – noch einmal spannend zu machen sowie selbst den Anschluss an das obere Tabellendrittel zu halten. In der Anfangsphase gelang dies ganz gut, es entwickelte sich eine offene Partie. Nach zwölf Minuten (8:8) jedoch erlebten die knapp 200 Zuschauer in der Halle einen Schreckmoment: SC-Rückraumspieler Chris Schönebeck musste mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden. „Wir haben dieses Spiel teuer bezahlt – für nichts“ kommentierte SC-Trainerin Grit Griebsch diese schwere Verletzung, durch die nach dem Kreuzbandriss Stefan Dorneburgs vergangenen November nun der zweite Trebbiner Rückraumspieler wohl für den Rest der Saison ausfallen wird.

Davon beeindrucken ließ sich die Gastgebersieben jedoch nicht: Gegen eine offensive Abwehr der Schlaubetaler nutzten die dynamischen Trebbiner Rückraumspieler wie Torsten Wagner (9 Tore) die sich bietenden Lücken und zogen auf 13:9 davon. Wenig ausrichten jedoch konnte die Deckung der Clauertstädter, immer wieder erzielte der großgewachsene Schlaubetaler Michael Schmidt (14) Tore nach Freiwürfen. Bis er beim Stande von 14:13 in Manndeckung genommen wurde, hatte der HSG-Rückraumshooter bereits zehn Mal getroffen. Als den Gästen – die ebenfalls den Ausfall eines Rückraumspielers (Matthias Stalla) hinnehmen mussten – in der Folge drei leichte Anspiele an den Kreis gelangen, hatten sie sich wieder herangekämpft. Beim Stand von 20:21, sonst gut und gerne ein Endstand im Handball, ertönte die Halbzeitsirene.

Zu Beginn der zweiten Hälfte blieb das Spiel umkämpft, trotz einer Manndeckung gegen SC-Regisseur Arne Pfaender hielten die Trebbiner das Spiel offen (25:25). Als den Gastgebern dann auf einmal keine Tore mehr gelingen wollten, zogen die Gäste innerhalb kürzester Zeit auf 25:30 davon und zwangen das SC-Trainerehepaar Griebsch in eine Auszeit. „Die Deckung war heute wieder einmal nicht stark genug“ resümierte Dirk Griebsch nach dem Spiel, „die Trainingsarbeit wird im Spiel noch nicht umgesetzt.“

Von diesem 5-Tore-Rückstand sollten sich die Trebbiner nicht mehr erholen. Positiv  anzumerken bleibt, dass sich die Clauertstädter auch nach einem 30:37-Rückstand nicht aufgaben, aller Kampf reichte am Ende jedoch nicht. Besonders Jens Richter (7/2) und Silvio Kahle (6/2 Tore) sorgten durch ihre Tore immerhin noch für die Ergebniskorrektur bis zum 41:44-Endstand.

„Die Schlaubetaler waren am Ende dynamischer im Angriff“ erkannte Dirk Griebsch die Leistung des Tabellenführers an. Allerdings zeigten sich SC-Spieler und -Fans unzufrieden mit der Leistung der Schiedsrichter – was dem Spiel aufgrund der Präsidententätigkeit des Schlaubetaler Trainers Olaf Ermling beim Handballverband Brandenburg einen bitteren Beigeschmack gibt. Die Gäste aus Müllrose feierten letzlich ausgelassen einen weitern großen Schritt Richtung Meisterschaft – während den Trebbinern nur der Blick auf das Heimspiel nächste Woche gegen Dahlewitz bleibt, in dem sie ihren fünften Rang vor den Verfolgern aus Luckenwalde sichern können.

Es spielten: Schlecht, Schulze; Richter (7/2), Kahle (6/2), Hager, Stollin (4), Nowakowski (5), Polke (1), Wagner (9), Pfaender (4), Schönebeck (2), Müller (3)

Autor(en): Fabian Stollin