Es lag bei weitem nicht am Auftritt ihrer SC-Verbandsligahandballer, dass Trainerin Grit Griebsch nach dem Spiel gegen den HSV Senftenberg mit heiserer Stimme am Spielfeldrand verweilte. Nach zwei Spielen mit Aushilfslösungen war das Trainerehepaar Griebsch wieder mit von der Partie – und beobachtete gelassen einen ungefährdeten 30:20-Heimsieg der Clauertstädter gegen unkonzentrierte Gegner aus der Niederlausitz.
Im gut gefüllten Trebbiner Sportkomplex agierten die Hausherren von Beginn an mit der nötigen kämpferischen Einstellung – hatte man doch im Vorjahr eine empfindliche 37:45-Heimniederlage einstecken müssen. Martin Nowakowski deckte vorgezogen den leicht angeschlagenen HSV-Rückraumshooter Henrik Wahnschaffe und Thomas Bien traf seine ersten drei Versuche von der Rechtsaußenposition – 4:2 nach fünf Minuten. Die Gäste ließen sich davon allerdings zunächst nicht beeindrucken. Nach dem ersten von drei verworfenen Siebenmetern auf SC-Seite hielten die Senftenberger angetrieben vom beweglichen Rückraumspieler Sebastian Dirani (8/1 Tore) den Anschluss. Die fehlende Treffsicherheit, das Manko der ganzen bisherigen Saison, hielt Einzug in das Trebbiner Angriffsspiel, wodurch der HSV beim 8:9 plötzlich in Front lag. „Das Zusammenspiel ist nicht unser Problem, wir erarbeiten uns die Chancen – dann müssen die nur rein“ resümierte Dirk Griebsch nach der Partie die aufgetretenen Schwächen seines Teams.
Dass sich in der Folge ein klares Spiel entwickelte, lag seiner Meinung auch daran, dass die Gäste „nicht ihren besten Tag erwischten“. Symbolisch für eine ganze Reihe von Fehlern der Senftenberger stand ein ins Seitenaus weggeworfener ball nach dem Anwurf. So zog die SC-Sieben davon, David Müller traf mit dem Halbzeitpfiff zum 17:12.
Als in der zweiten Halbzeit auch noch Torhüter Maximilian Schulze den HSV-Angreifern unter anderem mit zwei gehaltenen Siebenmetern den Zahn zog, erhöhten die Trebbiner ihren Vorsprung kontinuierlich. „Unsere Deckung war stabiler als in anderen Spielen“ zeigte sich Dirk Griebsch mit den Fortschritten der Trainingsarbeit zufrieden, „auch wenn wir in der Abwehr noch nicht da sind wo wir gerne wären.“ Im Angriff setzte am Samstagabend Jens Dröfke Akzente. Er war mit acht Treffern erfolgreichster SC-Torschütze. Nach einer Dreiviertelstunde war das Spiel dann beim Stand von 25:15 entschieden.
Die Clauertstädter verwalteten konzentriert ihren Vorsprung, während die nicht in Bestbesetzung angetretenen Gäste das Spiel abschenkten. Das einzige, was dem Trebbiner Trainerehepaar an diesem Abend nicht passte, war die Chancenverwertung. „Wir hätten eigentlich 40:20 gewinnen können. Aber Senftenberg ist nicht irgendein Gegner“ konnte sich Dirk Griebsch dennoch über den ungefährdeten Punktgewinn freuen. Nach dem überraschenden Punktverlust des Wünsdorfer Tabellenprimus gegen den HV Luckenwalde ist sogar die Tabellenspitze näher in Reichweite gekommen – die Trebbiner setzen erstmal ihren Aufwärtstrend fort und bleiben im oberen Tabellendrittel.
Wenn die SC-Sieben den Schwung aus den letzten siegreich gestalteten Spielen mitnimmt, sollten auch bei der Auswärtspartie nächste Woche beim Sechsten Germania Massen Chancen auf Punkte bestehen.
Es spielten: Schulze, Schlecht; Kahle (4), Wagner (2), Müller (2), Pfaender (3), Stollin (2), Wettengel, Nowakowski (3), Bien (4), Schenk (2), Dröfke (8/3)
Autor(en): Fabian Stollin