Abschiedserfolg

Als Jens Dröfke in seinem vorerst letzten Spiel für die Trebbiner Verbandsligahandballer den 32:28-Auswärtssieg beim LHC Cottbus II perfekt gemacht hatte, fiel die Anspannung bei Trainerin Grit Griebsch langsam ab. „Gott sei Dank“ war ihre erste Reaktion, „Jens hat das Spiel für uns geholt.“ Zuvor allerdings ging die SC-Frontfrau durch ein emotionales Wellental, das Spiel zwischen dem Tabellendritten aus der Clauertstadt und den siebtplatzierten Lausitzern wog hin und her.

Mehrere Trebbiner Fehlwürfe prägten die Anfangsphase und machten den Cottbussern bis zum Stand von 9:5 nach einer Viertelstunde ein leichtes Spiel. Insbesondere auf der Linksaußenposition scheiterten Martin Nowakowski und Matchwinner Dröfke desöfteren an den Torhütern der Hausherren. „Aber wir haben aus der Vergangenheit gelernt und David Müller dann eine Chance gegeben – denn wenn die Außen nicht treffen, verlieren wir die Spiele“ zog Grit Griebsch die letzte Option auf dieser Position. David Müller, vorher nur in der Abwehr eingesetzt, zahlte das Vertrauen in Halbzeit zwei mit drei sehenswerten Hebertoren zurück.

Ein weiterer Grund für den Rückstand zu Beginn war die Stärke der Cottbusser Routiniers Tino Kahl (7 Tore) oder Kai-Uwe Weilmünster (3). „Wenn die das Tempo über sechzig Minuten durchhalten, sehen wir alt aus“ erkannte auch Kreisläufer und Toptorschütze Silvio Kahle (8/5 Tore) das Können der gegnerischen Rückraumschützen. Die individuell starken Trebbiner kämpften sich bis zur Pause allerdings Tor um Tor heran: Thomas Polke, Ersatz für Patrick Schenk auf Rechtsaußen, erzielte in der 25. Minute die erste SC-Führung der Partie. Benjamin Stollin (7 Tore) setzte sich zweimal erfolgreich im Eins-gegen-Eins durch und brachte seinem Team damit eine 17:14-Halbzeitführung ein. „Die alten Hasen muss man bewegt kriegen, und das ist uns heute gelungen“ stellte Grit Griebsch die individuelle Stärke ihrer Schützlinge lobend voran. 

Nach der Pause erwischten die Clauertstädter allerdings einen schlechten Start in Hälfte Zwei: Eine seltsame Zeitstrafe gegen Benjamin Stollin, der bei einem Wurfversuch unabsichtlich Kai-Uwe Weilmünster für den Rest der Partie außer Gefecht setzte, leitete einen 5:0-Lauf der Heimsieben ein. Es entwickelte sich ein enges Spiel, keine Mannschaft konnte sich mehr entscheidend absetzen. Auch aus der Trebbiner Siebenmeterschwäche – die Gäste vergaben vier Siebenmeter –  schlug die LHC-Reserve keinen Profit, sieben Minuten vor dem Ende erhöhte David Müller den Abstand auf drei Tore (25:28). Ein „Billardtor“ von Silvio Kahle, bei dem der Ball vom Rücken des Cottbusser Schlussmanns ins Netz ging, hielt den Vorsprung konstant – ehe Jens Dröfke mit zwei Treffern in der Schlussminute den 32:28-Sieg sicherstellte.

„Unser Laufspiel schaut gut aus und führt dann auch oft zum Erfolg“ nannte die Trebbiner Trainerin Grit Griebsch das Tempospiel gegen die Routiniers der Lausitzer als Hauptgrund des Erfolgs, „das war ein gelungener Ausklang für Jens Dröfke.“ Der 32-jährige wird den Trebbiner Handballern aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen. „Er wird uns fehlen, wir haben ein schweres Restprogramm – wir müssen sehen, wie wir unsere Stammkräfte dann ein wenig schonen können“ schaut Grit Griebsch voraus. In der nächsten Woche gastiert der HC Spreewald II (10.Platz) im Trebbiner Sportkomplex.

Es spielten: Schlecht; Dröfke (5), Kahle (8/5), Wagner (3), Müller (3), Pfaender (4), Stollin (7/1), Nowakowski, Hager, Bien (1), Polke (1)

Autor(en): Fabian Stollin