In der Spitzengruppe festgebissen

Trotz eines 35:28-Sieges der Trebbiner Verbandsligahandballer im Spitzenspiel gegen den HC Spreewald II zeigte sich SC-Trainerin Grit Griebsch angefressen wie selten. Grund dafür nicht etwa die Leistung ihrer Mannschaft, sondern die ihrer Meinung nach einseitig agierenden Unparteiischen: „Die Schiedsrichter haben das Spiel offen gehalten – durch reihenweise entgegengesetzte Entscheidungen“ beklagte sich Grit Griebsch nach der Partie gegen den Tabellendritten.

Beide Mannschaften waren mit zwei Siegen in die Saison gestartet, weswegen in diesem Spiel die Weichen für ein fortlaufendes Verbleiben in der Spitzengruppe gestellt werden sollten. Dabei begannen die Trebbiner wie üblich mit einer etwas offensiveren Deckungsvariante und dem Versuch, das Tempospiel aus dem Derbysieg gegen Luckenwalde fortzuführen. Nach anfänglichem ausgeglichenen Spielverlauf zeigte jedoch besonders die Abwehr alte Schwächen: einfache Finten der Spreewälder Torjäger hebelten den Trebbiner Deckungsverbund aus und die Gäste gingen folgerichtig nach einer Viertelstunde mit 9:7 in Führung.

Grund dafür war sicherlich auch eine ständige Unterzahl der Clauertstädter in der Anfangsphase, die die Spielvereinigung aus den Stammvereinen Lübben und Luckau auszunutzen wusste. „Aber die Fehlentscheidungen haben nicht dazu geführt, dass wir verloren haben. Wir waren in der Lage, uns darauf einzustellen“ beschrieb die Trebbiner Trainerin die kommende Aufholjagd, „wir haben uns dann in der Abwehr besser bewegt und die Gäste aus dem Spielrhythmus gebracht.“ Denn bis zur Halbzeitpause wandelte die Heimsieben den Rückstand in eine 17:13-Führung um, insbesondere gegen Toptorschütze Torsten Wagner (10 Tore) und dessen Wurffinten hatten die Spreewälder kein Mittel parat.

Nach der Pause zogen die Clauertstädter weiter davon. Zwar versuchte die HC-Sieben noch einmal, mit einer offensiveren Abwehrvariante den Trebbiner Spielaufbau zu stören – doch die mit lediglich acht Spielern angereisten Gäste stießen langsam auch konditionell an ihre Grenzen. Obwohl den Spreewäldern ein ums andere Mal der Pass zum Kreisläufer gelang, hatte Grit Griebsch ein Lob für ihre Abwehr übrig: „Das hat mir heute bedeutend besser gefallen als letzte Woche, auch im Angriff haben wir nicht allzu viele Bälle weggeworfen.“ Lediglich bei langen Pässen hatte der sonst gut agierende Trebbiner Torhüter Maximilian Schulze einige Male nicht das richtige Händchen, letztendlich jedoch verwalteten die Gastgeber die Führung.

Nach einem 9-Tore-Vorsprung konnten die Gäste noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben, am Ende gewannen die Trebbiner aber deutlich mit 35:28. Durch den dritten Sieg im dritten Spiel beißt sich die SC-Sieben auf Platz Zwei hinter dem HSV Wildau fest, bevor es in drei Wochen bei der ebenso ungeschlagenen HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst zu einem weiteren Spitzenduell kommt. Am nächsten Samstag um 18 Uhr bekommen erstmal im Rahmen des 20-jährigen Vereinsjubiläums „Fans und Freunde“ die Möglichkeit, gegen die 1.Männermannschaft anzutreten.

Autor(en): Fabian Stollin