Dahlewitzer Auswärtsfluch

Der Fluch bleibt bestehen: Auch im siebten Versuch haben die Trebbiner Verbandsligahandballer beim SV Blau-Weiß Dahlewitz nicht gewinnen können. „Von zwei schwachen Mannschaften waren wir eindeutig die schlechtere“ sagte SC-Trainer Dirk Griebsch nach der 26:31-Niederlage seiner Mannschaft im Spitzenspiel gegen den Tabellenvierten, „das war eins unserer schwächsten Spiele in den letzten Jahren.“

Dabei lief die Partie in der Dahlewitzer Sporthalle noch verheißungsvoll an: Mit einer Manndeckung gegen Spielmacher Daniel Werner überraschten die Clauertstädter die Hausherren und gingen schnell mit 3:1 in Führung. „Dann hat man aber schon gemerkt, dass wir schläfrig und unkonzentriert waren“ sagte Dirk Griebsch, „das war dann – die Torhüter ausgenommen – ein Versagen der ganzen Mannschaft.“ Die Führung nach der fünften Minute sollte nämlich die letzte des Spiels bleiben, mit einem 4:0-Lauf übernahmen die Hausherren das Kommando. 

Früh wurde deutlich, dass sich die Trebbiner wie in den vergangenen Jahren mit dem Harzverbot in der Halle schwer taten: So warf beispielsweise Rückraumspieler Torsten Wagner gleich mehrere Male über das Tor, die Außenspieler scheiterten außerdem immer wieder an Heimtorhüter Stefan Bombich. „Wir haben reihenweise das Tor nicht getroffen“ beschrieb eine aufgebrachte Trainerin Grit Griebsch das sich über die volle Spielzeit erstreckende Dilemma im SC-Angriff, „wir können ohne Kleber einfach nicht spielen.“ Erstaunlich, dass trotz der Vielzahl vergebener Chancen die SC-Sieben bis zum Pausenpfiff den Anschluss halten konnte, beim Stand von 13:12 ging es in die Kabinen.

In der zweiten Hälfte sollte sich das Blatt nicht mehr wenden: Gleich zu Beginn des Abschnitts zogen die Hausherren auf 17:13 davon (35.Minute). Von der vom Trainerehepaar in der Kabine eingeforderten Entschlossenheit war nichts zu spüren, die Gästesieben zeigte sich weiterhin verunsichert. Als Arne Pfaender nach einer Dreiviertelstunde den 20:19-Anschlusstreffer erzielte, hatte auch noch das Dahlewitzer Kampfgericht einen höchst zweifelhaften Auftritt, der mit einer Zeitstrafe wegen Wechselfehlers gegen die Gäste endete. Pfaender (7 Tore) war zusammen mit Benjamin Stollin Trebbiner Toptorschütze an diesem Sonntagnachmittag.

Die Dahlewitzer zogen in der Folge bis auf 23:19 davon. Auch ein letztes Aufbäumen auf 23:21 zehn Minuten vor dem Ende half den Clauertstädtern nicht mehr, die Dahlewitzer bauten ihre Führung aufgrund der offenen Manndeckung der Trebbiner sogar auf 28:22 aus. „Der Rückraum hatte keine zündenden Ideen, und wir kamen einfach nicht über ihre 6:0-Abwehr drüber“ resümierte Dirk Griebsch, „das war schon ärgerlich, denn die Chancen waren da.“ Die Gäste scheiterten weiterhin am gegnerischen Innenblock und konnten auch in den letzten Minuten der Partie keine Glanzpunkte mehr im Angriff setzen. Am Ende verloren die SC-Handballer gegen mannschaftlich geschlossene Gastgeber völlig verdient mit 31:26.

Somit bleiben die Trebbiner trotz der Unterstützung der Leichtathleten von der Marathonstaffel und einiger anderer Schlachtenbummler auch im siebten Versuch ohne Auswärtssieg in Dahlewitz. Die SC-Sieben verliert ihren zweiten Tabellenplatz an den HSV Wildau; Ahrensdorf/Schenkenhorst baute mit einem Heimsieg gegen Luckenwalde die Tabellenführung aus. In zwei Wochen steht das nächste Spiel an, im Trebbiner Sportkomplex erwartet die Mannschaft aus der Clauertstadt den HSC Frankfurt/Oder 2000.

Es spielten: Schulze, Schlecht; Müller, Polke, Hartmann, Hager, Stollin (7), Pfaender (7), Kroop (1), Bien (4), Wagner (3), Kahle (3/3), Wettengel (1)

Autor(en): Fabian Stollin