Spannend gemacht und Schwein gehabt

Nach dem Unentschieden in Luckenwalde und der Niederlage in Wildau standen die Vorzeichen für die Trebbiner Verbandsligahandballer im nächsten Auswärtsspiel am Samstag gut, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Der gastgebende Tabellenfünfte HV Calau nämlich trat zu diesem Nachholspiel mit einem bunten Mix aus Spielern der ersten und zweiten Mannschaft, unter anderem ohne Schlüsselspieler Christopher Faatz, an.

Aufgrund der Ausfälle in der Calauer Mannschaft konzentrierte sich die SC-Abwehr von Beginn an auf Nico Lehmann, der in dieser Saison bereits mit phänomenalen Wurferfolgen von bis zu 24 Toren in einem Spiel auf sich aufmerksam machte. In der Anfangsphase kamen die Hausherren damit nicht gut zurecht, sodass die Trebbiner Abwehr sich einige Bälle erkämpfen konnte – die etwa 80 Zuschauer bekamen zunächst ein typisches Spiel zwischen beiden Mannschaften zu sehen: Über die zweite Welle und Tempogegenstöße kamen die Clauertstädter zu leichten Toren und erhöhten mit einem 6:1-Lauf auf eine 11:5-Führung (12.Minute) – auch, weil der HVC schnell in Zeitstrafenprobleme geriet. Die SC-Sieben setzte die Ansage des Trainerehepaars Griebsch, keinen „Standhandball mehr zu spielen“, zunächst um.

Dann hielt jedoch der Schlendrian Einzug in das SC-Aufbauspiel: Wie in den Wochen zuvor zerstörten sich die Trebbiner ihre gute Ausgangsposition durch Unkonzentriertheiten. „Die Pässe waren teilweise viel zu unpräzise, unser Zusammenspiel ist schlechter geworden“ mahnte Trainerin Grit Griebsch an. Mit vier Treffern in Folge kämpften sich die Niederlausitzer wieder heran, insbesondere der angesprochene Nico Lehmann (13 Tore) kam trotz der kurzen Deckung gegen ihn bereits auf sechs Treffer in der ersten Halbzeit. Das Spiel wurde wieder eng und auch aggressiver, doch die sehr souverän agierenden Altlandsberger Schiedsrichter Gerigk/Kalusche erstickten die Aufregung im Keim. Beim Stand von 15:17 ertönte die Halbzeitsirene.

Zu Beginn der zweiten Hälfte schienen die Trebbiner dann ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden, mit einem 8:1-Lauf zogen sie bis auf 17:25 (40.Minute) davon. Nun waren es die Calauer, die sich eine Schwächephase erlaubten. Wer allerdings glaubte, dass die Vorentscheidung gefallen sei, hatte sich getäuscht: Die Hausherren kämpften sich wieder auf 28:30 heran, die Gäste machten das Spiel aufgrund der eigenen Fehler wieder spannend. „Die letzte Konsequenz, auf die Nahtstelle zu gehen, hat heute genauso gefehlt wie die letzte Konsequenz, gewonnene Bälle in den eigenen Reihen zu lassen“ kommentierte Grit Griebsch das Auf und Ab ihrer Mannschaft, „wir haben echt Schwein gehabt, dass wir nicht auf den ersten Sechser Calaus getroffen sind.“ 

Eine SC-Auszeit beruhigte das Geschehen etwas, Toptorschütze Silvio Kahle (10/5 Tore) und Benjamin Stollin (7) mit drei Treffern in Folge erhöhten fünf Minuten vor dem Ende wiederum auf 36:30. Damit war das Spiel endgültig entschieden, beim Schlusspfiff und dem Stand von 34:38 hatten die Trebbiner ihren ersten Sieg im Kalenderjahr eingefahren. „Der Torabschluss war wieder eine Katastrophe“ fand Trainerin Griebsch trotzdem harte Worte, „erfreulich war allerdings, dass Danilo gut getroffen hat.“ Linksaußen Danilo Hartmann nämlich nutzte seine Chancen und kam auf vier Treffer. Die Trebbiner behaupten weiter Tabellenplatz Drei, am 16.Februar steht dann das Spitzenspiel beim Tabellenvierten Spreewald an.

Es spielten: Schulze, Hofmann; Kahle (10/5), Wagner (4), Müller (1), Pfaender, Stollin (7), Kroop (1), Schönebeck (5), Hartmann (4), Bien (3), Polke (3)

Autor(en): Fabian Stollin