Licht und Schatten – Trebbiner mit erster Heimniederlage

Der „Angstgegner“ hat wieder zugeschlagen: In einem Derby mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten hatten die Trebbiner Verbandsligahandballer abermals gegen Blau-Weiß Dahlewitz das Nachsehen. Damit gingen die Clauertstädter zum vierten Mal in Folge gegen die Randberliner als Verlierer vom Platz, Tabellenplatz Drei scheint angesichts des schweren Restprogramms in weite Ferne gerückt. „Das, was wir in Eisenhüttenstadt gespielt haben, haben wir heute in der zweiten Halbzeit unseren Zuschauern zuhause gezeigt“ fasste der sichtlich angefressene SC-Trainer Dirk Griebsch die Partie zusammen.

Dabei dachte wohl so manch einer der 200 Zuschauer im Sportkomplex, dass die SC-Sieben wieder zur alten Offensivstärke gefunden hätte: Von Beginn an waren die Trebbiner Rückraumschützen über den Dahlewitzer Block hinweg erfolgreich, nach zehn Minuten führten die Hausherren mit 7:4. Viel zu passiv agierte die Gästeabwehr, wohingegen die SC-Deckung den ein oder anderen Ballgewinn verbuchen konnte. Mit drei Treffern in Folge erhöhten die Clauertstädter ihren Vorsprung auf 16:11. Lediglich gegen Blau-Weiß-Rückraumshooter Bert Bräuer (12 Tore) fanden die Gastgeber wie so oft kein Mittel, doch dessen sechstem Treffer antworteten die Trebbiner mit einem weiteren 3:0-Lauf zum 20:13-Halbzeitstand. 

Fünf torlose Minuten der SC-Sieben bescherten dann aber den Gästen den besseren Start in Halbzeit zwei, Blau-Weiß verkürzte auf 20:16. Die Trebbiner trafen das Tor nicht mehr, zunehmend schlichen sich unplatzierte Würfe in das Angriffsspiel der SC-Sieben. Auch, weil die Dahlewitzer Abwehr den Clauertstädtern nach der Pause aggressiver entgegentrat. „Wir sind dieser Aggressivität nicht entgegnet“ kommentierte Dirk Griebsch die Abwehrleistung seiner Mannschaft, „wenn ein Bert Bräuer ständig unbedrängt zum Wurf kommt, können unsere Torhüter auch nichts mehr machen.“ Zehn Minuten vor dem Ende hatten sich die Gäste wieder auf 26:25 herangekämpft.

Auch eine Auszeit der SC-Bank brachte keine Besserung, die Dahlewitzer legten sogar nach: Mit drei Treffern in Folge gingen die Blau-Weißen in der 56.Minute zum ersten Mal in Führung (27:28). Als wenig später nach zweifelhaften Entscheidungen der Calauer Unparteiischen nur noch vier Trebbiner auf dem Feld standen, schien die Partie verloren. Doch SC-Toptorjäger Arne Pfaender (7 Tore) und Torsten Wagner (5) erzwangen nach starken Einzelaktionen noch einmal den 30:30-Ausgleich. Fünfundvierzig Sekunden vor dem Ende war es dann – passend zum Spielverlauf – Bert Bräuer vergönnt, den Siegtreffer der Dahlewitzer zu markieren. Den letzten Wurf von Benjamin Stollin (6 Tore) aus spitzem Winkel hielt Gästekeeper Telker fest, die Trebbiner gingen nach schwacher zweiter Hälfte wieder leer aus.

„Wir werfen zehn Tore in der zweiten Hälfte, das sagt alles aus“ ärgerte sich Trainer Griebsch, „es ist ein Spiegelbild des Trainings: wenn ich wenig trainiere, kann ich auch nur eine Halbzeit durchhalten.“ Nach der ersten Heimniederlage der Saison bleiben die Clauertstädter auf Platz vier, die fünftplatzierten Dahlewitzer sind auf drei Punkte herangerückt. „Wenn es so weitergeht, werden wir unser Saisonziel von Platz fünf oder sechs wohl doch noch erreichen“ blickte Dirk Griebsch ironisch nach vorn. Denn im nächsten Auswärtsspiel in zwei Wochen treffen die Trebbiner beim HSC Frankfurt/Oder auf das Team der Stunde, die verstärkten Frankfurter waren zuletzt viermal in Serie erfolgreich und arbeiteten sich so ins untere Mittelfeld vor. Eine Tabellenregion, die den Clauertstädtern sicherlich lieber erspart bleiben würde.
Die SC-Kreisligasieben gewann unterdessen ihr letztes Saisonspiel gegen die HV Luckenwalde II mit 28:26.

Es spielten: Schulze, Hofmann; Kahle (5/2), Wagner (5), Müller (2), Pfaender (7), Stollin (6), Kroop (1), Hartmann (1), Bien (2), Polke (1), Hager

Autor(en): Fabian Stollin