Angriff als großes Manko

Nach dem knappen Auftaktsieg gegen Senftenberg (24:23) wollten die Trebbiner Verbandsligahandballer im ersten Auswärtsspiel der Saison die nächsten Punkte einfahren. Gegner im ersten Derby der Spielzeit war die HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst, gegen die die Clauertstädter bisher noch nie gewinnen konnten. Hoffnung machte der SC-Sieben aber ein radikaler Umbau in der HSG-Mannschaft, unter anderem mussten die Ahrensdorfer vor der Saison die Abgänge zweier Rückraumspieler und beider Torhüter verkraften.

Vor erwartet großer Zuschauerkulisse und einigen mitgereisten Trebbiner Schlachtenbummlern nutzten die Gäste in der Anfangsphase einige leichte Fehler der Heimsieben im direkten Gegenangriff zu schnellen Toren. Folgerichtig lag die SC-Sieben nach einer Viertelstunde mit 7:5 vorn, weil auch Torhüter Maximilian Schulze seinen Kasten vernagelte und vor allem den HSG-Außenspielern mit Glanzparaden die Nerven raubte. Die eher klein gewachsenen, dafür wendigen Ahrensdorfer Rückraumspieler holten viele Strafwürfe heraus, mit deren Hilfe das Spiel nach guten 25 Minuten wieder ausgeglichen war (9:9). Durch unkonzentrierte Abschlüsse ermöglichten die SC-Spieler den Hausherren sogar noch eine 13:11-Pausenführung. 

„Das war das größte Manko, dass wir die freien, einfachen Bälle vorne nicht reingemacht haben“ war sich das Trebbiner Trainerehepaar Griebsch einig, „wir wurden dann immer unsicherer.“ Zu Beginn der zweiten Hälfte nämlich setzten sich die vergebenen Chancen auf Seiten der Gäste wie bereits vor Wochenfrist gegen Senftenberg fort, die Ahrensdorfer hatten sich nach vierzig Minuten die bis dato höchste Führung des Spiels erkämpft (18:15). Benjamin Stollin, vor einer Woche noch mit 11 Toren bester Torschütze der Trebbiner, kam mit der schnellen Abwehr der Gastgeber nicht zurecht, auch der gut bewachte Kreisläufer Silvio Kahle kam nicht zum Zuge. Dafür trumpfte Torsten Wagner mit acht teilweise sehenswerten Rückraumtreffern als Topscorer auf.

Doch auch Wagners Treffer sollten nicht mehr helfen: Näher als auf zwei Tore Abstand schlossen die Gäste nicht mehr an, vergebene Siebenmeter und unkonzentrierte Pässe prägten das unansehnliche Spiel. Ein letzter Versuch, mit zwei vorgezogenen Abwehrspielern den Spielaufbau der Heimsieben zu stören, verlief wegen der individuellen Stärke der Spielgemeinschaft im Sande. Am Ende unterlagen die Clauertstädter gegen den wohl bisher noch nie so schwach besetzten Lokalrivalen mit 25:27. 

„Unsere Angriffsleistung war unter aller Kanone“ fand Trainerin Grit Griebsch deutliche Worte als Hauptgrund für die erste Saisonniederlage, „es war ein richtig schlechtes Spiel mit richtig schlechten Schiedsrichtern.“ Die Unparteiischen aus Calau hatten zum wiederholten Mal mit intuitiv wirkenden Entscheidungen auf beiden Seiten unnötige Aufregung in eine Partie gebracht. In der nächsten Woche treten die Trebbiner wieder vor heimischem Publikum an, Gegner am Samstagabend (18.30 Uhr, Sportkomplex) wird der neue Tabellenführer BSG Stahl Eisenhüttenstadt sein.

Es spielten: Schulze; Wagner (8), Kahle (1/1), Müller, Pfaender (4), Kroop (2), Stollin (3/3), Polke (1), Wettengel (2), Hartmann, Bien (2), Hager (1), Metze (1)

Autor(en): Fabian Stollin