Im sechsten Aufeinandertreffen hat es endlich geklappt: Die Handballer des SC Trebbin bezwangen am Samstagabend in einem hart umkämpften Derby die HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst mit 27:24, es war der erste Erfolg der SC-Sieben gegen die Gäste im Ligabetrieb. „Ein absolut intensives Spiel, auf beiden Seiten wurde um jeden Ball gekämpft“ schätzte SC-Trainerin Grit Griebsch die Partie ein, „aber hätten wir nicht kurz vor Ende mit 4 Toren vorn gelegen, wäre es wohl noch sehr knapp geworden.“ Die Clauertstädter hatten nämlich gegen Ende der Spielzeit ihre Nerven nicht beisammen und vergaben, wie auch die HSG zuvor, beste Möglichkeiten.
Mit einer ersten Überraschung warteten die Trebbiner bereits vor Anpfiff auf: SC-Schiedsrichter Chris Schönebeck, langjähriger Leistungsträger der Mannschaft und eigentlich nicht mehr als Spieler tätig, war auf dem Spielberichtsbogen eingetragen. Im Laufe der Partie sollte Schönebeck mit 5 erzielten, teils sehr sehenswerten Treffern, den Hausherren eine wichtige Stütze sein. „Mit ihm sind wir variabler auf allen Positionen“ lobte Grit Griebsch ihren Schützling. Zu Beginn der Partie hielt sich die SC-Trainerin mit Lob noch zurück, zu zerfahren agierte ihr Team in einigen Situationen: In einer sehr ausgeglichenen, abwehrbetonten Anfangsphase ließen die SC-Spieler einige Chancen nach missglückten langen Pässen liegen. Trotzdem – und trotz zweier früher Zeitstrafen – bestimmten die Clauertstädter das Spielgeschehen, nach einer Viertelstunde stand es 8:5.
Die Gästesieben präsentierte sich besonders im Angriff als nicht ausreichend effizient, SC-Keeper Maximilian Schulze vereitelte desöfteren beste Chancen. „Er hat sein bestes Spiel seit langem gemacht“ lobte Grit Griebsch ihren Schlussmann, „die gehaltenen freien Bälle gaben seinen Vorderleuten Sicherheit.“ Am Ende der ersten Hälfte nutzten die Trebbiner dann auch noch kleine Abstimmungsprobleme in der HSG-Abwehr zu leichten Toren, beim Stand von 14:11 ertönte die Halbzeitsirene.
In der zweiten Halbzeit blieb das Derby eine Partie auf Augenhöhe – und hatte gleich zwei Aufreger parat. Erst sah ein HSG-Akteur nach Griff in den Wurfarm beim Tempogegenstoß die rote Karte, danach wurde in der 40.Minute SC-Spieler Maik Wettengel bei einer vergleichbaren Situation des Feldes verwiesen. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Trebbiner mit vier Treffern in Front, aber die Ahrensdorfer sollten sich – unterstützt von ihren zahlreichen Fans – schon bald wieder herankämpfen. Nach einer Dreiviertelstunde hatten die Gäste nach zahlreichen vorschnell und unplatziert abgeschlossenen Trebbiner Angriffen wieder ausgeglichen (20:20).
Danach folgte jedoch die beste SC-Phase des Spiels: Erst hielt Maximilian Schulze gleich drei Siebenmeterwürfe in Folge und schien seine Gegenspieler förmlich zu demoralisieren, dann erspielten sich die Trebbiner mit cleveren Steals und den folgenden Tempogegenstößen wieder eine 4-Tore-Führung. Eine mannbezogene Deckungsvariante der Ahrensdorfer oder einige vergebene Trebbiner Möglichkeiten änderten am verdienten Erfolg nichts mehr, auch weil Rechtsaußen David Müller in dieser wichtigen Phase drei Treffer in Folge erzielte. „Das ist sensationell, dass er jetzt von Rechtsaußen trifft“ lobte Grit Griebsch den Rechtshänder, der sonst eigentlich auf dem linken Flügel aufläuft. Die Hausherren gewannen schlussendlich mit 27:24 gegen den Tabellennachbarn, lediglich eine kleine Rudelbildung kurz vor Abpfiff sorgte für einen faden Beigeschmack.
„Wir waren mal wieder bereit, uns in der Abwehr zu bewegen“ fand Grit Griebsch den Hauptgrund für den Formanstieg ihrer Mannschaft, die ja zuletzt eine empfindliche 29:38-Niederlage beim Tabellenzweiten in Frankfurt einstecken musste. Am nächsten Samstag treten die SC-Handballer beim Verbandsliga-Siebten BSG Stahl Eisenhüttenstadt an.
Es spielten: Schulze, Gensch, Wilsdorf; Kahle (3), Wagner (2/1), Müller (5), Pfaender (6), Stollin (6/2), Kroop, Emmermacher, Bien, Metze, Wettengel, Schönebeck (5)
Autor(en): Fabian Stollin