Same Procedure As Every Year

Seit der Verbandsligazugehörigkeit im Jahr 2005 haben die Trebbiner Handballer noch nie beim Lokalrivalen SV Blau-Weiß Dahlewitz gewinnen können, schon desöfteren wurden leichtfertig und unnötig Spiele abgegeben. Auch am Sonntag änderte sich nichts am Dahlewitzer Auswärtsfluch, die SC-Sieben unterlag den Hausherren nach unkonzentrierter zweiter Hälfte mit 21:25. „Eigentlich brauchen wir gar nicht mehr hier her zu fahren“ meinte die sichtlich angefressene Trebbiner Trainerin Grit Griebsch nach der Partie, „das ist jedes Jahr das Gleiche.“

Ohne Maik Wettengel, der im denkwürdigen Hinspiel zwischen beiden Teams noch als Torhüter fungierte, gingen die Clauertstädter in die Partie beim Tabellenachten. Wie schon im vergangenen November sollte eine bewegliche Abwehr mit kluger Arbeit gegen Blau-Weiß-Kernspieler Bert Bräuer den Grundstein für den Erfolg legen. In den ersten Minuten des gut besuchten Derbys gelang dies zumindest, auch wenn die SC-Angreifer einige Chancen liegen ließen. Nach zehn Minuten hatten die Hausherren sogar noch kein Tor erzielt, ein Spielstand von 0:2 bedeutete aber keinen sicheren Vorsprung für die von einigen Fans unterstützen Gäste. 

„Da hätten wir wegziehen müssen“ fand SC-Trainer Dirk Griebsch den Grund für den unglücklichen Ausgang des Spiels, „wir haben unsere Chancen nicht genutzt.“ Zwar lagen die Trebbiner nach zwanzig Spielminuten mit 6:4 in Front, doch durch drei Treffer in Folge erkämpften sich die Blau-Weißen in einer von den Abwehrreihen geprägten ersten Hälfte den 8:7-Pausenstand. Zwei vergebene Siebenmeter vor und nach der Pause verhinderten die fürs SC-Selbstbewusstsein so wichtige Führung.

In der zweiten Hälfte lief dann nicht mehr viel zusammen bei den Gästen: insbesondere die SC-Abwehr war nicht wiederzuerkennen. Ein ums andere Mal kam Blau-Weiß-Rückraumshooter Bert Bräuer frei zum Wurf, am Ende erzielte der schlaksige Topscorer 13/3 Tore. Bis zur 40.Spielminute (15:14) hielten die Trebbiner immer noch den Anschluss, dann brachte eine Schwächephase der Gäste die Hausherren jedoch endgültig auf die Siegerstraße. Unkonzentriertheiten beim Abspiel, unklug ausgewählte Würfe gegen den von außen eminent starken Heimtorhüter Stefan Bombich und hastig abgeschlossene Überzahlsituationen brachten der SC-Sieben einen 15:20-Rückstand zehn Minuten vor Spielende ein. 

„Es war das Übliche“ analysierte Dirk Griebsch säuerlich, „wir treffen wieder nicht, geraten unter Zugzwang und spielen überhastet.“ Auch der in der ersten Hälfte sehr starke SC-Keeper Maximilian Schulze konnte keine Akzente mehr setzen, die beweglichen Dahlewitzer durften sich frei vor dem Tor die Ecken aussuchen. Am Ende unterlagen die Trebbiner den Hausherren abermals unnötigerweise mit 21:25. 

„Es war wie jedes Jahr ein besseres Kreisligaspiel“ fand Grit Griebsch deutliche Worte, „das Spiel müssen wir schleunigst vergessen.“ Bester SC-Torschütze war der sehr bemühte Spielmacher Arne Pfaender (5 Tore). Durch die sechste Niederlage im siebten Dahlewitz-Auswärtsspiel rutschten die Clauertstädter in der Tabelle vorerst auf Rang 4 ab. Im Nachholspiel nächste Woche beim Südstaffel-Vorletzten Senftenberg haben die Trebbiner aber die Möglichkeit, die HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst wieder von Platz Drei zu verdrängen.

Es spielten: Schulze, Gensch, Wilsdorf; Kahle (3/3), Wagner (4), Müller (3), Pfaender (5), Stollin (2), Kroop, Emmermacher, Bien (3), Metze (1), Hartmann

Autor(en): Fabian Stollin