Die Verbandsligahandballer des SC Trebbin beißen sich in der Spitzengruppe der Südstaffel fest: In einer sehr spannenden Partie gegen die Reserve des LHC Cottbus gewannen die Clauertstädter am Sonntagnachmittag im Trebbiner Sportkomplex mit 31:30. Dabei hatten die Hausherren noch zehn Minuten vor dem Ende mit fünf Treffern in Rückstand gelegen. „Für den Kampf muss man belohnt werden“ lobte Trainer Dirk Griebsch die Aufholjagd. Zuvor hatten die rund 170 Fans ein Auf und Ab und unter anderem zwölf torlose Trebbiner Minuten gesehen.
Nach der 26:32-Pleite im Hinspiel gegen die A-Jugend-Bundesligaauswahl des LHC Cottbus war die SC-Sieben auf Wiedergutmachung aus – auch, um den dritten Platz in der sehr ausgeglichenen Liga zu verteidigen. Die Gäste vom LHC, deren Besetzung auswärts immer einer Wundertüte gleicht, traten wieder mit der jungen Mannschaft an. Die „Young Bulls“ zeigten in einer zerfahrenen Anfangsphase einige lustlos wirkende Würfe, die die Hausherren zu ihren Gunsten in eine 7:3-Führung ummünzten. Mit konsequent gelaufenen Gegenstößen und guter Abwehrarbeit zogen die Trebbiner ihren Gästen den Zahn, nach einer Viertelstunde hielt der 4-Tore-Vorsprung immer noch an (9:5) – insbesondere die Außenspieler Marcel Kroop und David Müller wussten in den ersten Minuten mit Treffsicherheit zu überzeugen.
„Dann wurde unsere Abwehr schrittweise löchriger“ erklärte Dirk Griebsch den baldigen Leistungsabfall, „wir haben hinten nachgelassen und gerieten so in Rückstand.“ Schon zur Halbzeitpause lagen die Clauertstädter mit 15:17 zurück, die individuell starken Cottbusser um Florian Takev (7/2 Tore) nutzten die Lücken im SC-Abwehrverbund konsequent aus. Frei vergebene Chancen auf beiden Seiten sprechen zwar nicht für ein hochklassiges, aber dennoch sehr spannendes Spiel.
Zwar konnte der Gastgeber zu Beginn der zweiten Hälfte nach dem dritten vergebenen Siebenmeter der Gäste wieder zum 18:18 ausgleichen – doch dann sollten zwölf torlose Minuten folgen. „Da haben wir die Bälle weggeworfen“ mahnte Trainer Griebsch, „die Vorgabe, aus der Bewegung zu werfen, wurde nicht umgesetzt.“ Immer wieder scheiterten die zaghaften SC-Angriffsversuche am LHC-Block, die Cottbusser nutzten die sich bietenden Konterchancen zur 23:18-Führung. Auch nach Ende des Torbanns sah es beim Stand von 24:28 sieben Minuten vor dem Ende nach der zweiten SC-Heimniederlage der Saison aus.
Dann aber sahen die weiter anfeuernden Zuschauer eine kämpferische Aufholjagd, die seinesgleichen sucht: Erst brachten die SC-Rückraumschützen mit besser platzierten Würfen aus der zweiten Reihe den Angriff wieder in Schwung, dann parierte Torhüter Maximilian Schulze mehrere Male glänzend. Der eingewechselte Rechtshänder Thomas Bien auf Rechtsaußen avancierte mit drei Treffern in Folge in dieser Schlussphase sogar noch zum SC-Toptorschützen (5 Tore). Drei Minuten vor dem Ende glichen die Hausherren zum 28:28 aus. Zwar ließ Arne Pfaender die folgende Gegenstoßmöglichkeit leichtfertig liegen, dann aber sorgten abermals Bien und Silvio Kahle mit einem vielumjubelten verwerteten Strafstoß für die 31:29-Führung sechzig Sekunden vor Ende. Zwar ergatterten sich die jungen Gäste nach ihrem 30:31-Anschlusstreffer noch einmal den Ball, hatten aber in der hektischen Schlussphase die Uhr nicht im Blick und brachten keinen Wurfversuch mehr zustande.
„Am Ende hat die mannschaftliche Geschlossenheit gesiegt“ freute sich Dirk Griebsch, „unsere Stärke war das Team.“ Trainersohn Tom Griebsch, früher selbst an der Cottbusser Sportschule, verhalf mit Insidertipps zur vielleicht spielentscheidenden Manndeckung gegen die LHC-Topscorer. Die Trebbiner sind nach dem 31:30-Sieg nun nach Minuspunkten sogar zweitbeste Mannschaft der Liga, haben aber noch ein Spiel weniger absolviert als der vor ihnen platzierte HC Spreewald II. Am nächsten Sonntag um 16 Uhr treten die Clauertstädter zum Derby beim Tabellenachten Blau-Weiß Dahlewitz an.
Es spielten: Schulze, Gensch, Wilsdorf; Kahle (3/2); Wagner (5), Müller (3), Pfaender (4), Stollin (2), Kroop (4), Wettengel (4), Metze (1), Bien (5), Emmermacher
Autor(en): Fabian Stollin