Kantersieg bringt Platz Zwei

Die Handball-Männer des SC Trebbin haben durch einen 49:21-Kantersieg gegen den Verbandsliga-Letzten HV Calau am Samstagabend den zweiten Tabellenplatz der Südstaffel errungen. Durch die gleichzeitige Niederlage des HC Spreewald II rückten die Clauertstädter nicht nur auf den Silberrang vor, im direkten Duell am Samstag in Lübben reicht ihnen nun auch ein Unentschieden zur Verteidigung des Vizeranges. „Ziel war es, unser katastrophales Torverhältnis zu verändern“ erklärte SC-Trainerin Grit Griebsch die Marschroute für das Duell mit den stark personalgeschwächten Niederlausitzern, in dem ihre Mannschaft den höchsten Sieg ihrer Historie feierte.

Ohne Topspieler Christopher Faatz und dafür mit zwei routinierten Aushilfsspielern (47 bzw, 50 Jahre alt) traten die bereits neun Punkte vom rettenden Ufer entfernt liegenden Gäste im Trebbiner Sportkomplex an. „Calau war unerwartet schwach, schwächer als im Hinspiel“ beschrieb Griebsch den Auftritt des HVC, der noch vor zwei Jahren mit den Trebbinern um den zweiten Verbandsligarang kämpfte. Beim 30:37 im Hinspiel hatten die Lausitzer den Clauertstädtern aber lange Zeit alles abverlangt – anders am Samstag. 

Zwar hielten die Gäste das Spiel bis zur zwanzigsten Spielminute beim Stand von 13:9 für den SC offen, dann musste die mit nur neun Akteuren angereiste HV-Sieben aber ihren reduzierten Möglichkeiten Tribut zollen. „Zuerst sind wir nicht ins Laufen gekommen, weil einige Bälle durch unsere Abwehr schlüpften“ erklärte Grit Griebsch das verpasste Tempospiel ihrer Mannschaft in der ersten Hälfte, „der letzte Wurf wurde nicht geblockt.“ Erst gegen Ende der ersten dreißig Minuten setzten sich die Hausherren, angeführt vom laufstarken 16-fachen Torschützen Benjamin Stollin, auf den Pausenstand von 21:13 ab. Bis dato hatten die SC-Angreifer aber bereits acht hundertprozentige Chancen vergeben.

In der zweiten Hälfte setzte sich das muntere Torewerfen fort, alle SC-Akteure hatten ihre Spielanteile – und bis auf Spielmacher Arne Pfaender trugen sich alle Trebbiner Feldspieler in die Torschützenliste ein. „Wir haben während des Spiels das Ziel erhöht“ gab Griebsch die Motivation ihrer Mannschaft preis, „erst auf 15 Tore Abstand, dann auf 20, später auf 30.“ Die arg gebeutelten Calauer mussten zusehen, wie ihr Rückstand über die Zwischenstände 28:15 (40.Minute) und 38:18 (50.Minute) immer weiter anwuchs. „Es war dann wirklich langweilig für die Zuschauer“ schlug Grit Griebsch in die gleiche Kerbe wie die Luckenwalder Besucher des Heimspiels der HVL vor einigen Wochen (45:29) – „aber eigentlich taten mir die Calauer Leid.“ Am Ende gewannen die Clauertstädter haushoch mit 49:21 und schraubten so ihr zuvor recht ausgeglichenes Torverhältnis in die Höhe. Man sollte den Calauern aber zugute halten, dass sie trotz aller Unannehmlichkeiten die Saison sportlich fair über die Bühne bringen.

Zum wahrscheinlichen Entscheidungsspiel um den zweiten Platz lädt am Samstag der HC Spreewald II, der nach einer überraschenden 23:24-Niederlage in Eisenhüttenstadt eben jenen Rang an die Trebbiner abgeben musste. „Da können meine Spieler zeigen was sie können, oder auch nicht können“ misst Trainerin Griebsch der Partie entsprechende Bedeutung bei, „sie sollen sich mal wieder wehtun, richtig anstrengen.“ Dem Gastspiel in Lübben folgen schließlich nur noch die Partien bei Meister Teltow/Ruhlsdorf und zuhause gegen Frankfurt/Oder, bei einer Niederlage im Spreewald steht sogar noch der dritte Platz auf der Kippe.

Es spielten: Schulze, Wilsdorf, Gensch; Kahle (1/1), Wagner (8), Müller (6), Pfaender, Stollin (16), Kroop (4), Wettengel (5), Emmermacher (2), Hartmann (4), Bien (1), Metze (2)

Autor(en): Fabian Stollin