In einem wahren Handballkrimi hatten die Trebbiner Verbandsligamänner am Samstagabend das glücklichere Ende für sich: Im nächsten Lokalderby, gegen den Tabellennachbarn SV Blau-Weiß Dahlewitz, siegten die Clauertstädter mit 34:33. „Warum müssen Derbys immer so nervenaufreibend sein?“ stellte der sichtlich bewegte SC-Trainer Klaus-Dieter Huschke in den Raum, „wir machen es wohl immer extra spannend, damit die Trebbiner Fans nicht schon nach der ersten Halbzeit nach Hause gehen.“
Ein mit reichlich 200 Fans gefüllter Trebbiner Sportkomplex erwartete die Südstaffel-Partie des Fünften gegen den Sechsten, die sehr ausgeglichen begann. Dem etwas zerfahrenen Beginn folgte eine Glanzvorstellung des Dahlewitzer Rückraumschützen Bert Bräuer, der für sein Team in den ersten zwanzig Minuten fast im Alleingang traf. Mit insgesamt 13 Treffern war Bräuer von der SC-Abwehr nur phasenweise unter Kontrolle zu bringen. So zum Beispiel gegen Ende der ersten Hälfte, als der mit auch zuvor schon vielen starken Abwehraktionen glänzende Maik Wettengel den Dahlewitzer per Manndeckung aus dem Spiel nahm: Folgerichtig setzten sich die Hausherren bis zum Pausenpfiff auf 19:16 ab, insbesondere SC-Spielmacher Arne Pfaender (5 Tore) gelangen in dieser Phase einige sehenswerte Schlagwurftore durch die Lücken im Dahlewitzer Mittelblock. Bezeichnend für die Ausgeglichenheit beider Teams, dass erst die 16:14-Führung der Trebbiner in der 26.Minute der erste Zwei-Tore-Vorsprung des gesamten Spiels war.
Den besseren Start in Hälfte zwei erwischten die Blau-Weißen: Zwei vergebene Siebenmeter der Hausherren nutzten die Gäste in Person des treffsicheren Linksaußen Marc Beier (9/5 Tore) zur 20:19-Führung. Es entwickelte sich eine nicklige, aufgeladene Partie, die die Herzberger Unparteiischen aufgrund seltsamer Regelauslegungen auf beiden Seiten in dieser Form erst ermöglichten. Beim Stand von 22:24 in der 40.Spielminute, der höchsten Gästeführung des Abends, sahen sich die Trebbiner in Zugzwang: Aber drei Treffer des unermüdlichen Maik Wettengel ließen das Derby binnen acht Minuten wieder kippen (27:25).
Die kampfstarke wie erfahrene SV-Sieben ließ sich jedoch nicht abschütteln, Gästekeeper Stefan Bombich parierte insbesondere die Würfe der SC-Rechtshänder auf Rechtsaußen fast allesamt. In der extrem spannenden Schlussphase brachte der eingewechselte Blau-Weiß-Joker Daniel Natusch mit drei Toren in Folge die Dahlewitzer zum 31:31-Ausgleich(55.Minute). 120 Sekunden vor Schluss erzielte der mit 100-%-iger Trefferquote aufwartende SC-Linksaußen Dustin Emmermacher (4 Tore) nervenstark die 34:33-Führung, die bereits den Endstand darstellen sollte. Einen Trebbiner Ballverlust 45 Sekunden vor Spielende wussten die Gäste nicht mehr zu nutzen, ein Wurf auf das von der SC-Abwehr kämpfend verteidigte Tor kam nicht mehr zustande.
„Am Ende haben wir besser zusammengespielt“ resümierte Trainer Klaus-Dieter Huschke die Partie, während der er viele Einzelaktionen seiner Angreifer gesehen hatte. „Zumindest leisteten wir uns diesmal keine zehnminütige Traumphase“ sah er den Hauptgrund für den glücklichen, aber verdienten Sieg seiner Mannschaft, „dieses Spiel motiviert auch für die nächsten Aufgaben.“ Am nächsten Wochenende treten die Clauertstädter im schweren Auswärtsspiel beim viertplatzierten HC Spreewald II an, während sie selbst nun wieder auf Rang 3 der Verbandsliga Süd rangieren. Im Vorlauf zur Herrenpartie zeigten außerdem die SC-Kreisliga-Damen erhebliche Fortschritte: Gegen die HV Luckenwalde II gingen die erst zu dieser Spielzeit im Spielbetrieb gestarteten Trebbinerinnen zunächst gar zweimal in Führung, ehe am Ende ein vom Ergebnis her deutlich verbessertes 13:29 auf der Anzeigetafel stand.
Es spielten (Männer): M.Schulze, Wilsdorf; Kahle (6/4), Wagner (6/1), Müller (4), Pfaender (5), Stollin (2), Kroop, B.Schulze, Emmermacher (4), Wettengel (5), Hartmann (1), Bien (1)
Es spielten (Frauen): Butzke, Reimann; Böttner (2/1), Marx, Woltersdorf (1), Küter (5/3), Wagner, Pfaender, Meißner (5/2), Krenz
Autor(en): Fabian Stollin