„Das eine Prozent ist altersbedingt“ – SC-Ehrenmitglied Bruno Sieke wird achtzig

Bruno Sieke, Ehrenmitglied und langjähriger Übungsleiter der Kinder- und Jugendleichtathletik des SC Trebbin, wird am heutigen Mittwoch 80 Jahre alt. Aus diesem Anlass sprach Fabian Stollin mit dem sportbegeisterten wie engagierten Clauertstädter, den der Sport schon sein ganzes Leben lang begleitet.

Ab dem zehnten Lebensjahr betrieb Sieke bei der SG Trebbin und der BSG Motor Teltow Leichtathletik, Radsport, Turnen und Handball und nahm im Laufe seines Lebens unter anderem an zwei DDR-Meisterschaften teil. Bereits im Alter von 22 zeichnete er für Jugendsportler verantwortlich und führte unter anderem den DDR-Hochsprungrekordhalter Kurt Judaschke zu den Meisterschaften. Ab 1995 dann übernahm Bruno Sieke Leichtathletik-Trainingsgruppen des SC Trebbin sowie die Pressearbeit der Abteilung, bis vor drei Jahren blieb er auch selbst als Diskuswerfer leistungssportlich aktiv. Seitdem verfolgt das älteste SC-Mitglied das Geschehen intensiv weiter und prämiert beispielsweise bei den Hallenmeisterschaften erfolgreiche Sportler mit eigens bestellten Pokalen. Dass er gesundheitlich etwas kürzer treten musste, nimmt Sieke mit Humor.

Die allerwichtigste Frage zu Beginn: Wie geht es Dir kurz vor deinem 80. Geburtstag gesundheitlich?

Ich bin zu 99% der alte, das restliche eine Prozent ist wohl altersbedingt (lacht).

Du warst ja lange Jahre sportlich aktiv. Auch wenn der Rücken das Diskuswerfen nicht mehr ermöglicht – wie hältst Du dich heute fit?

Meine Frau und ich fahren regelmäßig Fahrrad, fast jeden Tag zehn Kilometer. Und im Garten habe ich ein rotes Schaukelgestell, an dem ich mir selbst einen Flaschenzug für Rückenübungen zusammengebaut habe. Da geht es vor allem um das Bewusstsein, sich weiterhin aktiv zu bewegen.

Fühlst du Dich auch heute noch gut aufgehoben im SC Trebbin?

Natürlich, sonst wäre ich auch schon ausgetreten (lacht). Nein, was mich bisher immer besonders gefreut hat, war der familiäre Zusammenhalt – gerade auch, dass viele Sportler ihre Familienmitglieder mit zum Sport gebracht haben.

Wie kam es dazu, dass du Übungsleiter beim SC geworden bist?

Der eigentliche Grund ist meine Frau: Sie wurde 1995 angesprochen, ob ich mir das vorstellen könnte. Frank Ueckert ließ mich bei einem Trainingstag zuschauen und hat mir gleich eine Gruppe von Zehnjährigen übergeben. Ich bin einfach zufrieden, dass ich einen sportlichen wie pädagogischen Beitrag leisten konnte. Viele Sportler waren ja auch meist gute Schüler und haben sich gut in die Gesellschaft eingebracht.

Wie schätzt du als jemand, der die Ereignisse im Verein so verfolgt wie kaum ein anderer, den Leistungsstand des SC ein?

Absolut positiv – das fängt schon beim Kindertraining an, in dem die Grundlagen gelegt werden. Ich freue mich jedes Jahr, wenn die Jüngeren Sportler auf einmal zu den Älteren gehören und dann auch erfolgreich an Landesmeisterschaften teilnehmen. Dass wir bisher über 180 Landestitel gewonnen haben, ist wohl einmalig. Aber ich habe immer gesagt, dass das ohne Frank [Ueckert] so nicht möglich wäre, da er die Fäden zusammenhält und immer wieder für Nachwuchs sorgt. Und die Saison der Handballer in diesem Jahr war ja sowieso grandios, ich war begeistert von den Leistungen der zu achtzig Prozent ja doch recht alten Stammspieler. Ich bin stolz, dass viele Leichtathleten gute Handballer geworden sind – Schade nur, dass im Handball der Nachwuchs ein wenig fehlt.

Zu guter Letzt: Wenn wir uns in fünf Jahren aus einem solchen Anlass wiedertreffen – was würdest du Dir für die nähere Zukunft wünschen?

Ich hoffe, dass ich gesundheitlich fit bleibe. Und dass der Verein weiter solche tollen Leistungen erringen und wenn möglich auch noch steigern kann.

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute zum 80. Geburtstag im Namen des Vereins!

Autor(en): Fabian Stollin