Ein Derby auf Messers Schneide

In der Handball-Verbandsliga Nord trennten sich die Männer des SC Trebbin und der HV Luckenwalde 26:26-unentschieden. Es war ein hitziges Derby. Am Ende fühlten sich beide Teams als Sieger.

Die letzte Szene des Spiels sorgte für reichlich Gesprächsstoff. Beim Stand von 26:26 im Derby der Verbandsliga Nord zwischen den Handballern des SC Trebbin und der HV Luckenwalde hatten die Kreisstädter am Samstagabend den Ball abgefangen. Erik Bolz rannte auf SC-Torhüter Matthias Frank zu und setzte zum Wurf an, als der Luckenwalder im letzten Moment durch einen Schubser von Benjamin Stollin aus dem Tritt gebracht wurde und zu Boden ging. Ein klares Foul, das laut Regelwerk eine Rote Karte für den Trebbiner und einen Siebenmeter für die Gäste zur Folge gehabt hätte. Doch die Schiedsrichter aus Fredersdorf ließen Gnade vor Recht ergehen. Sie beendeten das hitzige Derby beim Stand von 26:26 – ein Unentschieden mit dem nach einigen Diskussionen über diese Entscheidung beide Teams gut leben können. Die Serie der Trebbiner hat gehalten. Sie haben noch nie ein Derby gegen die Kreisstädter verloren. Und die Luckenwalder freuen sich darüber, den ersten Punkt aus Trebbin entführt zu haben.

Kampf und Spannung im Trebbiner Sportkomplex

„Es war Derby, es war Kampf, es war Spannung – und so muss es sein“, erklärte SC-Spielertrainer Sven Keck, „Glückwunsch an die Luckenwalder, sie haben auswärts eine sehr starke Leistung geboten und völlig verdient einen Punkt gewonnen.“ Die Gastgeber taten sich schwer. Jeweils zu Beginn der ersten und der zweiten Halbzeit schwächelten die Trebbiner. „Wir hatten leider Phasen im Spiel, in denen wir nicht präsent waren und die Bälle zu leicht hergeschenkt haben“, sagte Keck.

Mit einer 14:12-Führung des SC ging es in die Pause. Diese egalisierten die Gäste im zweiten Durchgang schnell. Nach fünf Toren in Folge führten die Luckenwalder 17:14. Die Trebbiner kämpften sich zurück, keinem Team gelang es aber, sich entscheidend abzusetzen. „Im Endeffekt gewinnen wir einen Punkt, denn 90 Sekunden vor Schluss lagen wir noch mit zwei Toren zurück“, so das Fazit von Keck.

Der Luckenwalder Trainer Marc Heinrich zeigte sich „super happy“. „Wir haben gewusst, dass es hier eine enge Kiste wird. Wir wollten eigentlich mit einem Tor gewinnen. Die Schiedsrichter haben jedoch anders entschieden“, sagte er. Mit der Leistung der Unparteiischen haderte auch der Trebbiner Keck, doch er weiß: „Die Schiedsrichter sind jung und sie müssen sich erst noch entwickeln.“

Autor(en): Frank Neßler