Die Trebbiner Handballmänner haben ihr Auswärtsspiel bei der zweiten Vertretung des HV Grün-Weiß Werder am Samstagnachmittag überraschend deutlich mit 20:28 verloren. In Mangel eines Torhüters und ohne ihren Toptorschützen Torsten Wagner schwanden die Kräfte der Clauertstädter nach dem 14:13-Halbzeitstand zusehends. „Heute hat es nicht für sechzig Minuten gereicht“ ärgerte sich Spielmacher Arne Pfaender, „auch wenn das Ergebnis trotzdem nicht so hoch hätte ausfallen müssen.“
Im Ernst-Haeckel-Gymnasium der Blütenstadt kamen die Trebbiner, bei denen Marco Schirrmeister den weiterhin verletzten Jan Hilbert im Tor ersetzte, gut in die Partie. Mit einer stabilen 6:0-Abwehr gelang es den Gästen, die Aktionen der starken Grün-Weiß-Rückraumspieler um Toptorjäger Tim Neitzel (7 Tore) einzudämmen. Folgerichtig gingen die SC-Männer mit 4:1 in Führung.
In der Folge spielten die Trebbiner ihre Angriffszüge jedoch nicht konsequent genug zu Ende, weswegen die Werderaner mit einigen Tempogegenstößen vor etwa 50 Zuschauern wieder das Heft in die Hand nahmen. Nicht optimales Rückzugsverhalten des SC trug seinen Teil zur 9:7-Führung der Heimsieben bei, hinzu kam Pfostenpech. Trotzdem sollte die dezimierte Sieben aus der Clauertstadt bis zum Pausenpfiff den 13:14-Anschluss halten – auch, weil Matthias Frank die Trebbiner mit einem Fernwurf-Kracher ins obere Eck aus einer kniffligen doppelten Unterzahlsituation rettete.
Bis zur 35.Minute sollte es nach Wiederanpfiff dauern, bis den Gästen die Felle davonschwammen. Nach dem Stand von 15:14 folgte nämlich ein 6:0-Lauf der Grün-Weißen, die Trebbiner blieben zehn Minuten ohne eigenen Treffer. Mit zu wenig Druck versuchte der SC die kompakter stehende Werderaner Abwehr zu knacken und scheiterte umso öfter am starken HV-Schlussmann Stephan Schmidt.
Beim Stand von 21:16 verpassten die Clauertstädter mehrmals unglücklich die Chance, wieder auf vier oder drei Tore Rückstand zu verkürzen – unter anderem scheiterte Neuzugang Leon Rühlmann (3 Tore) nach zuvor gelungenen Aktionen nun zwei Mal aus spitzem Winkel. Die Heimsieben brachte ihre Führung ohne Probleme über die Zeit und konnte zum Spielende hin gar auf 28:20 erhöhen. Ganze sieben erzielte Tore der Trebbiner sagen vieles über die Großzahl vergebener Chancen in Hälfte zwei aus, auch die Anzahl erzielter Treffer in der ganzen Partie sucht im SC-Archiv seinesgleichen.
Nach der Niederlage gegen den Tabellennachbarn rutschen die SC-Männer vorerst auf Platz fünf ab. Am Samstag empfangen sie nun den HC Neuruppin (18:30 Uhr, Sportkomplex), gegen den noch eine Rechnung offen ist: Im Hinspiel unterlagen die Trebbiner nach einem kollektiven Blackout nämlich genau wie in Werder mit 20:28. „Sie werden uns nicht wiedererkennen“ verspricht SC-Kreisläufer Silvio Kahle schon einmal Besserung.
Es spielten: Schirrmeister; Frank (3), Kahle (4/2), Müller (1), Pfaender (2), Stollin (3/1), Kroop (1), Keck, Löwe, Rühlmann (3), Emmermacher (3), Hartmann
Autor(en): Fabian Stollin