Enttäuschung nach Heimpleite

Enttäuschung machte sich breit am Samstagabend im Trebbiner Sportkomplex: Kurz zuvor hatten die Handballmänner aus der Clauertstadt das Kellerduell in der Brandenburgliga gegen den Mitaufsteiger Grünheider SV II mit 26:28 verloren. Nach der sechsten Niederlage im sechsten Spiel bleiben die Trebbiner Tabellenschlusslicht und müssen sich auf schwere Wochen einstellen.

Die Anfangsphase war von der Nervosität beider Mannschaften geprägt: Viele Fehlabspiele auf beiden Seiten verhinderten einen torreichen Start. So kam es, dass die Hausherren erst in der siebten Minute ihr zweites Tor erzielten – allerdings waren die Grünheider, die Mitte Oktober ihren ersten Saisonsieg eingefahren hatten, bis dato gar torlos geblieben. Die 2:0-Führung sollte die letzte Zwei-Tore-Führung einer Mannschaft im ersten Durchgang bleiben, es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie.

Auf beiden Seiten gelangen den Protagonisten erstaunlich oft Durchbrüche gegen die passiven 6:0-Abwehrformationen, wobei sich die SC-Angreifer zunehmend die Zähne an der GSV-Deckung ausbissen. Trotz eines Mangels an spielerischen Lösungen gegen die wache Gästeabwehr und mehrmals angezeigten passiven Vorwarnzeichens gingen die Clauertstädter mit einer 15:14-Führung in die Halbzeitpause.

Zu Beginn der zweiten Hälfte lief alles für die Gäste: Mit einem 4:0-Lauf sicherten sich die Grünheider die erste deutliche Führung. Ein ums andere Mal kamen die GSV-Angreifer zu einfach durch die Trebbiner Deckung oder fanden den Kreisläufer, außerdem verwandelte Topscorer David Walaszewski (7/6 Tore) alle sechs Siebenmeter der Gäste souverän. Als dann auch noch SC-Kreisläufer Silvio Kahle nach einer Tätlichkeit die rote Karte von den souveränen Oranienburger Schiedsrichtern sah, schien das Spiel zu kippen.

Allerdings fanden die SC-Männer im Angriff zurück in die Spur und kämpften sich mit Ersatz-Kreisläufer Jakob Henschke wieder heran: Nach einer Dreiviertelstunde lagen die Hausherren wieder mit 21:20 in Front, was allerdings auch an einer fahrigen Phase der Gästeangreifer lag. Vielleicht auch deswegen ärgerte sich SC-Trainer Sven Keck nach der Partie, nicht schon zu diesem Zeitpunkt zu einer Auszeit gegriffen zu haben: „Ich hätte die Mannschaft früher wach rütteln müssen“, so ein selbstkritischer Keck, dem vor allem die Abwehrleistung seiner Sieben missfiel. „Wir haben nicht gut verteidigt, waren nicht schnell genug auf den Füßen“ analysierte er nach der Partie.

In der Folge nämlich trafen auch die Gäste wieder, und brachten die Trebbiner mit einer offensiveren Abwehrvariante und cleveren Kreisanspielen in Schwierigkeiten. Beim 23:27 fünf Minuten vor dem Ende schien die Partie vorentschieden, allerdings brachte besagte Auszeit noch einmal frischen Wind in das SC-Spiel. Spielmacher Arne Pfaender und zweimal der Toptorschütze Tim Rosadzinski (8/2 Tore) verpassten jedoch 120 Sekunden vor dem Ende die Chance auf den 26:27-Anschlusstreffer, weswegen die Grünheider einen verdienten 28:26-Erfolg mit nach Hause nehmen durften.

Somit bleiben die Trebbiner Handballmänner auf dem zwölften Platz der Brandenburgliga und müssen bis zur Weihnachtspause dringend punkten, um den Anschluss nicht zu verlieren. Vielleicht ergibt sich die Chance ja bereits in der kommenden Woche im Auswärtsspiel beim SV Jahn Bad Freienwalde, welcher an diesem Wochenende deutlich mit 20:40 bei der HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst unterlag.

Es spielten: Schmidt; Frank, Kahle, Wagner (3), Henschke (1), Pfaender (4), Stollin (2), Mahns (4), Rosadzinski (8/2), Wettengel (1), Rühlmann (3), Emmermacher

Autor(en): Fabian Stollin