Euphorie nach zweitem Heimsieg

Zweiter Heimsieg der Saison für die Trebbiner Handballmänner: Am Samstagabend überraschte die SC-Sieben den Tabellenfünften TSG Lübbenau 63 und sicherte sich mit einem beherzten Auftritt und einem 29:27-Erfolg die Punkte fünf und sechs in der laufenden Brandenburgliga-Saison. Entscheidender Faktor in seinem ersten Spiel nach langer Verletzungspause war Rückraumspieler Torsten Wagner, der in der spannenden Schlussphase mit vier Treffern in Folge bewies, wie wichtig er für die Clauertstädter ist. „Es war eine starke Mannschaftsleistung“ freute sich Wagner nach dem Spiel, „wir haben gezeigt, dass wir in dieser Liga mithalten können, wenn alle fit und konzentriert sind.“

Dabei mussten die Trebbiner am Samstag auf einige Stammkräfte verzichten: Matthias Frank, der sich in der kommenden Saison dem Oberligisten Ludwigsfelder HC wieder auf seiner ursprünglichen Torhüterposition anschließen wird, fehlte ebenso wie Robert Düsel und Chris Schönebeck. Dafür sprangen gegen die Lübbenauer andere in die Bresche – Jakob Henschke beispielsweise nutzte in der Anfangsphase den erweiterten Gegenstoß gegen die noch nicht gesammelte TSG-Abwehr zu drei Treffern. Im Positionsangriff taten sich die Trebbiner vor 180 Zuschauern im Sportkomplex allerdings schwer, weswegen die Gäste nach zehn Spielminuten mit 6:5 in Führung lagen.

Was dann allerdings folgte, war eine bärenstarke Abwehrleistung der Clauertstädter: Die wendigen Lübbenauer Spielmacher schafften es nicht mehr, gegen die bewegliche und aggressive SC-Deckung Räume zu erspielen. Ein ums andere Mal scheiterten die Gäste am Innenblock, dazu kamen etliche Paraden der Trebbiner Torhüter und Aluminiumtreffer. Die Hausherren, die ihre Angriffe geduldig ausspielten, setzten sich bis fünf Minuten vor dem Pausenpfiff auf 12:8 ab – und ließen dabei noch einige Möglichkeiten liegen. In der letzten Phase der ersten Hälfte verspielten die SC-Männer allerdings ihre gute Ausgangslage durch unnötige Ballverluste, welche die Gäste konsequent im Gegenstoß zu schnellen Toren und dem 12:12-Ausgleich nutzten. Topscorer Leon Rühlmann (6/1 Tore) erzielte kurz vor der Halbzeit noch die psychologisch wichtige 13:12-Führung für den SC.

Die Gäste aus Lübbenau begannen in der zweiten Hälfte mit einer 5:1-Deckung und einem auf den Trebbiner Aufbauspieler vorgezogenen Verteidiger. Nach dem 16:15 (37. Minute) entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, keine Mannschaft sollte sich in Folge mehr als ein Tor Vorsprung erspielen. Glück für die Hausherren: Die Gästeangreifer um Nicola Kuhlmey und Henrik Wahnschaffe erwischten nicht ihren besten Tag. Nach einer Dreiviertelstunde hatte sich die TSG-Sieben trotzdem ihre erste Führung seit der zehnten Minute erarbeitet, was SC-Trainer Sven Keck zu einer Auszeit veranlasste. In dieser kam der entscheidende Kniff: Zunächst agierten die Trebbiner zeitweise mit zwei Kreisläufern, um die Wirkung der vorgezogenen Gäste-Abwehr zu minimieren, außerdem kam Torsten Wagner zurück auf das Parkett.

Als die Trebbiner den Ball fünf Minuten vor dem Ende nämlich eigentlich schon weggeworfen hatten, schnappte sich Wagner den Abpraller und erzielte die erste Zwei-Tore-Führung seit der 37. Minute. Im nächsten Angriff traf der 36-Jährige bei passivem Vorwarnzeichen aus einem gestellten Block heraus, anschließend folgten zwei weitere Treffer von ihm zur 27:24-Vorentscheidung zwei Minuten vor Spielende. „Eigentlich wollte ich nur fünf Minuten spielen, das ist dann doch ein bisschen mehr geworden“ erklärte Wagner nach dem Spiel, „die Schmerzen sind fast weg.“.

Linksaußen Peter Mahns behielt am Ende gegen die Manndeckung der Gäste die Nerven und setzte mit zwei Treffern den 29:27-Endstand – sehr zur Freude der völlig euphorisierten Zuschauer im Sportkomplex, die mit frenetischer Anfeuerung in der Schlussphase einen großen Anteil am zweiten SC-Heimsieg der Saison hatten. Dieser bietet den Trebbinern die Chance, im Auswärtsspiel am kommenden Samstag beim Tabellenzehnten Grünheider SV II die rote Laterne abzugeben.

Im Spitzenspiel gegen Tabellenführer VfL Potsdam III unterlagen die SC-Kreisliga-Männer am Nachmittag nach ausgeglichener erster Hälfte mit 18:28. Die Frauenmannschaft des SC Trebbin, ebenfalls gegen den Tabellenführer spielend, unterlag der HSG Teltow/Ruhlsdorf mit 15:30. Ein Erfolgserlebnis feierte die E-Jugend zu Beginn des langen Trebbiner Handballtages: Gegen Teltow/Ruhlsdorf II gewannen die Trebbiner mit 18:11, ehe eine 7:20-Niederlage gegen den Tabellenführer VfL Potsdam folgte.

Es spielten: Schmidt; Kahle (4/3), Wagner (5), Janke, Pfaender (3), Stollin, Hager, Mahns (3), Wettengel (2), Rühlmann (6/1), Emmermacher (3), Henschke (3)

Autor(en): Fabian Stollin