Die Handballmänner des SC Trebbin haben am Samstagnachmittag ein Ausrufezeichen gesetzt: Sie gewannen beim Tabellenzehnten Grünheider SV II nicht nur das Spiel deutlich mit 32:26. Durch diesen Sieg sicherten sich die Clauertstädter wie schon gegen den HC Bad Liebenwerda auch den im Abstiegskampf so wichtigen direkten Vergleich. „Wir waren heute richtig gut“ freute sich Kreisläufer Silvio Kahle, der mit sechs Treffern bester SC-Schütze war. Übrigens klettern die Trebbiner mit dem Sieg um einen Rang in der Brandenburgliga-Tabelle nach oben – auf Rang elf liegend fehlen ihnen nur noch zwei Punkte zum ersten Nichtabstiegsplatz, den weiterhin Grünheide innehat.
Wieder mit an Bord waren nach dem furiosen Erfolg gegen den Tabellenvierten Lübbenau vor einer Woche Matthias Frank und Robert Düsel, dafür musste Trainer Sven Keck kurzfristig absagen – er wurde wie in Bad Liebenwerda durch Benjamin Stollin ersetzt, der als Spielertrainer fungierte. Die Anfangsphase gehörte vor gut 100 Zuschauern in der Löcknitz-Halle den Gästen aus Trebbin – und Robert Düsel, gegen dessen Schlagwürfe die GSV-Verteidiger oft alt aussahen. Düsel war mit sechs Toren ebenfalls SC-Toptorschütze. Dazu kam eine gute Leistung des SC-Abwehrverbundes inklusive Torhüter Stephan Schmidt, sodass die Trebbiner nach zehn Minuten mit 8:5 in Führung lagen.
Immer wieder leisteten sich die Hausherren, die von ihrem Rechtsaußen und sicheren Siebenmeterschützen Thomas Klose (13/9 Tore) im Spiel gehalten wurden, technische Fehler. In der siebzehnten Minute lagen die Trebbiner, die gute Entscheidungen in klug ausgespielten Angriffen trafen, nach einem Rückraumkracher von Matthias Frank erstmals mit fünf Toren vorn (11:6). Auch in der Schlussphase der ersten Hälfte nutzten die SC-Männer die Lücken in der Abwehr der Hausherren und zogen weiter davon – sogar eine doppelte Unterzahlsituation konnten die Grünheider kurz vor der Pause nicht nutzen. Das „Vier-gegen-Sechs“ ging mit einem 1:1-Unentschieden aus, und die Trebbiner freuten sich über die deutliche 16:9-Pausenführung. „Das war eine bezeichnende Phase“ erklärte Spielertrainer Stollin nach dem Spiel, „wir haben in der ersten Hälfte mit viel Tempo gespielt, jeder hat einen guten Job gemacht.“
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte ließen die Clauertstädter die Zügel nicht schleifen: Kurz nach Wiederanpfiff hatten sie beim verdoppelten Spielstand von 18:9 den größten Vorsprung der Partie inne. Eine etwas schlampige Phase, in der die Hausherren bis auf 17:23 verkürzen konnten, schloss sich an – auch, weil die Trebbiner mit der mannbezogenen Deckung gegen Spielmacher Arne Pfaender zunächst nicht zurechtkamen. „Unsere Abwehr war in der zweiten Hälfte nicht mehr so stark“ analysierte Benjamin Stollin, „siebzehn Gegentore sind zu viel.“
Glücklicherweise nutzten die Grünheider ihre Chancen, auf fünf Tore Abstand zu verkürzen, nicht: Zunächst parierte Stephan Schmidt im SC-Tor einen Siebenmeter, dann schlichen sich wieder mehr Fehlpässe in das Aufbauspiel der Gastgeber. Die Trebbiner blieben kompromisslos im Angriff, Leon Rühlmann sorgte mit einem verwandelten Gegenstoß beim 29:21 acht Minuten vor dem Ende für die Vorentscheidung. Symbolisch war der letzte Angriff der Grünheider, bei denen an diesem Tag nicht viel zusammenpasste – freistehend warf der GSV-Angreifer den Ball an die Querlatte.
Durch den gewonnenen direkten Vergleich nach der 26:28-Hinspielniederlage können sich die Trebbiner ernsthafte Hoffnungen auf einen sportlichen Klassenerhalt machen. Nach einem spielfreien Wochenende wartet nämlich mit dem Heimspiel gegen den Tabellenneunten SV Jahn Bad Freienwalde keine unlösbare Aufgabe.
Die zweite Männermannschaft des SC verlor zwar durch ein 31:31-Unentschieden beim MTV Wünsdorf II ihren zweiten Tabellenplatz an die HSG RSV Teltow/Ruhlsdorf III, hat aber am letzten Spieltag im Heimspiel gegen eben jene Teltower ein Endspiel um die Vizemeisterschaft.
Es spielten: Schmidt; Frank (5), Kahle (6/3), Wagner (5), Pfaender (4), Stollin (1), Düsel (6), Janke, Wettengel, Henschke, Rühlmann (4), Mahns (1)
Autor(en): Fabian Stollin