Überraschung zum Jahresauftakt

Den Trebbiner Brandenburgligahandballern ist im ersten Spiel des neuen Jahres eine dicke Überraschung gelungen: Beim bis dato Tabellendritten SV Jahn Bad Freienwalde gewannen die Clauertstädter auswärts mit 27:25. Und das, nachdem die SC-Männer im Dezember zwei Niederlagen mit 19 Treffern Differenz gegen die Teams aus Cottbus und Oranienburg hatten hinnehmen müssen. „Unsere Abwehr war wieder voll da“ lobte Spielertrainer Benjamin Stollin den Auftritt seiner Mannschaft, „das war im Dezember auch eine Einstellungsfrage.“

Zu Beginn der Partie dachte wohl niemand der Zuschauer in der gut gefüllten Kurstadt-Sporthalle, dass das 1:0 durch Markus Block die letzte Führung der so heimstarken Bad Freienwalder gewesen sein sollte. Die Kurstädter hatten in dieser Spielzeit nicht nur daheim, sondern unter anderem auch mit einem Auswärtssieg in Oranienburg überrascht. Ein Grund für den starken Auftritt der Trebbiner war sicherlich auch die Rückkehr von Rückraumspieler Robert Düsel-Eifler, der durch seine Präsenz nicht nur die SC-Abwehr verstärkte. „Er strahlt auch von jenseits der Neunmeterlinie Torgefahr aus“ so Stollin, „und man hat bei Bad Freienwalde gemerkt, dass es das erste Spiel nach der Weihnachtspause war.“

Die Trebbiner führten nämlich das Geschehen an und lagen nach einem Treffer von Rückraumspieler Torsten Wagner (6 Tore) in der 25. Spielminute mit 12:8 in Führung. Zwar konnten die Hausherren angeführt von ihren erfolgreichsten Torjägern Leon Jagow und Oliver Viert (je sechs Tore) bis zur Halbzeit noch auf 12:13 verkürzen – allerdings merkte man den Bad Freienwaldern an, dass sie noch nicht zur Gänze wieder eingespielt waren. „Wir haben sie nicht ins Laufen gebracht“ ergänzte Benjamin Stollin einen Grund für die permanente Führung seiner Sieben, „damit haben wir sie nicht in ihr Spiel kommen lassen.“ Die Bad Freienwalder sind für ihr Tempospiel bekannt, erzielten aber in dieser Partie nur etwa zehn ihrer 25 Treffer über Tempogegenstöße.

Auch in der zweiten Hälfte spielten die Gäste sehr gut mit, wenngleich sich eine offene Partie entwickelte. Eine Überraschung gab es aus Trebbiner Sicht auch an der Strafwurflinie: Jakob Henschke, der in Jugendzeiten für die Bad Freienwalder auflief, verwandelte in ungewohnter Rolle jeden seiner drei Siebenmeter. In der 47. Minute glichen die Hausherren zum 20:20 aus – aber die SC-Männer hatten in Luca Schönfeld einen starken Torhüter auf ihrer Seite. Schönfeld nahm in den Phasen, in denen die Kurstädter stark aufspielten, einige Würfe weg. Acht Minuten vor dem Ende erhöhte Topscorer Peter Mahns (7 Tore) wieder auf 24:21.

Auch in der heißen Schlussphase ließen sich die Trebbiner von der lautstarken Atmosphäre nicht aus der Ruhe bringen: Zwar erzielte Rückraum-Ass Oliver Viert achtzehn Sekunden vor Schluss den 25:26-Anschlusstreffer für die Kurstädter. „Wir haben uns aber von der Manndeckung am Ende nicht beirren lassen“ lobte Stollin die Nervenstärke der Trebbiner, „wir haben das clever runtergespielt und sind nicht auf eine Wurffalle hereingefallen.“ Durch den Erfolg beenden die SC-Männer die Hinrunde auf dem sechsten Platz – noch vor den Lokalrivalen aus Wildau und Ahrensdorf.

Bei der HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst beginnt am kommenden Samstag (18:15 Uhr) auch die Rückrunde mit einem Derby: Die HSG wird nach der Auftaktpleite im September in Trebbin (23:22) sicher auf eine Revanche aus sein. Das letzte Spiel der Hinrunde verloren die Ahrensdorfer gegen den Tabellenzweiten HC Spreewald nach einem Sieben-Tore-Rückstand acht Minuten vor dem Ende nur knapp mit 30:31. Mit vielen Fans beim Derby ist vielleicht wieder eine Überraschung aus Trebbiner Sicht möglich.

Es spielten: Schönfeld, Piper; Kahle (4/2), Wagner (6), Schönebeck, Müller (1), Pfaender (1), Stollin, Mahns (7), Düsel (3), Löwe, Henschke (5/3), Haupt, Schulz