Trebbiner gewinnen dramatisches Derby

„Wir haben das Spiel ganz souverän gewonnen“ flachste Kreisläufer Silvio Kahle nach dem hochdramatischen 32:31-Erfolg seiner Trebbiner Verbandsligahandballer am Samstagabend gegen die Gäste aus Dahlewitz, während SC-Trainer Dirk Griebsch objektiver einschätzte: „Glück war heute der Faktor zum Erfolg.“

Vor etwa 150 Zuschauern im Trebbiner Sportkomplex zeigte sich gleich ab der ersten Minute, wieso beide Teams in der Tabelle nur ein Platz (Fünfter gegen Vierter) trennt: Keine Mannschaft konnte sich innerhalb der ersten Halbzeit entscheidend absetzen. Zwar gelang es den Clauertstädtern in der 23.Spielminute auf drei Tore (16:13) davonzuziehen, jedoch erzielten die Dahlewitzer Gäste – wieder einmal angeführt vom überragenden Rückraumschützen Bert Bräuer (12 Tore) – fünf Treffer in Folge. Die SC-Sieben traf mit dem Pausenpfiff immerhin noch zum 18:18-Ausgleich durch Linksaußen David Müller, der in der ersten Halbzeit sechsmal jubelte und sich nach Spielende ein Sonderlob vom Trebbiner Trainerehepaar Griebsch abholte.

„In der Abwehr standen wir wieder fest wie Säulen“ bemängelten Dirk und Grit Griebsch unter anderem die Tatsache, dass die Gäste viele Abpraller fangen und in Tore ummünzen konnten. Ein weiterer Kritikpunkt: Bis zum Spielende vergaben die Trebbiner Angreifer gleich fünf Siebenmeter, wodurch die Dahlewitzer weiter im Geschäft blieben.

Nicht nur das, nach der Pause erarbeiteten sich die Blau-Weißen unter dem Jubel zahlreicher Auswärtsfans sogar eine Zwei-Tore-Führung (23:25/40.Minute). Anders als bei den beiden verlorenen Heimspielen der letzten Wochen gegen Ahrensdorf und Schlaubetal hielt die SC-Sieben aber dagegen: Arne Pfaender – mit 8 Treffern erfolgreichster Trebbiner Torschütze – fand fortlaufend des Öfteren die Lücken in der Gästeabwehr und SC-Keeper Maximilian Schulze nagte mit einigen Glanzparaden am Nervenkostüm der Dahlewitzer. Als dann deren Torwart bei einem Trebbiner Tempogegenstoß mit David Müller zusammenprallte und folgerichtig die rote Karte erhielt, wendete sich das Blatt: Martin Nowakowski traf fünf Minuten vor Ende zum 30:26, eine Vorentscheidung schien gefallen.

Die Gäste gaben jedoch nicht auf: beim Stand von 32:30 und noch dreißig Sekunden Spielzeit eroberten sie den Ball und erzielten im Tempogegenstoß den Anschlusstreffer. Als SC-Linksaußen Nowakowski etwa zehn Sekunden vor dem Ende vergab, anstatt die Zeit herunterzuspielen und den Dahlewitzern so noch die Chance zum Ausgleich lieferte, „war ich kurz davor ihn anzuspringen“ meinte Trainerin Grit Griebsch nach dem Spiel. Oben genannter Bert Bräuer hatte mit einem Freiwurf kurz vor Ende die Chance zum Unentschieden, sein Wurf passierte die Torlinie jedoch knapp nach der Sirene – was folgte, waren Proteste der Gäste und Jubel der Hausherren über den ersten Erfolg gegen eine der vier Topmannschaften der Liga in dieser Spielzeit.

„Das war total unclever, wie wir am Ende zwei Mal den Ball verloren haben“ monierte auch Dirk Griebsch die unkonzentrierte Schlussphase seiner Mannschaft, währenddessen er Kreisläufer Silvio Kahle besonders heraushebte: „Wir haben das Spiel gedreht, als er Bräuer in den Griff bekam.“ Die Trebbiner bleiben durch diesen Erfolg auf Tabellenplatz fünf und sind nun nur noch zwei Punkte vom SV Blau-Weiß Dahlewitz entfernt. In der nächsten Woche wartet auf die Clauertstädter das Lokalderby in Luckenwalde, Anpfiff ist am Sonntag um 15.30 Uhr.

Es spielten: Schulze, Schlecht; Schenk, Hager, Polke (2), Kahle (3/2), Stollin (3), Richter (3/2), Wagner (5), Müller (6), Nowakowski (2), Pfaender (8)

Autor(en): Fabian Stollin