Derbyerfolg bringt gelungenen Einstand

Wenn die Trebbiner Verbandsligahandballer auf die Sieben der HV Luckenwalde treffen, herrscht stets ein immenses Zuschauerinteresse für ein spannendes, hart geführtes Derby mit vielen Zeitstrafen und kleinen Nickligkeiten – und am Ende setzte sich bisher die Erfahrung der Clauertstädter durch. So auch am vergangenen Samstag, als die Trebbiner nach langem Rückstand die Partie noch drehen und mit 33:29 für sich entscheiden konnten.

In der ersten Viertelstunde (8:9) entwickelte sich zwar nicht das niveauvollste Verbandsligaspiel, aber dafür eine Partie auf Augenhöhe. HVL-Rückraumschütze Oliver Johl wurde gleich von Beginn an in Manndeckung genommen. Während die Gäste mit der offensiven Abwehr nicht zurechtkamen, setzten die Clauertstädter den ein oder anderen unpräzisen Wurf. Gästekeeper Rettig trug ebenfalls seinen Teil dazu bei, dass seine Mannschaft sich in der Folge auf 8:12 absetzen konnte. „Da haben wir vorne nicht getroffen, unsere Torleute nichts gehalten – prompt haben wir die Treffer kassiert“ resümierte SC-Trainer Dirk Griebsch, der seinen Torhütern trotzdem ein „herausragendes Spiel“ attestierte, diese Phase. Michael Schlecht im SC-Tor, im Trainingslager noch wegen seiner mangelnden Fitness bemängelt, gab nämlich in der Schlussphase der ersten dreißig Minuten die sportliche Antwort auf die Kritik und hielt seine Mannschaft beim Halbzeitstand von 13:14 im Spiel.

„Im Angriff haben wir uns schwergetan, in der Abwehr waren wir hingegen besser als im letzten Jahr“ zeigte sich Dirk Griebsch zufrieden mit der Defensivarbeit, auf die die Trebbiner im Training besonderen Wert gelegt hatten. Zu Beginn der zweiten Halbzeit, als auch der letztjährig zurückgetretene Thomas Polke sich noch einmal für ein paar Minuten in den Dienst der Mannschaft stellte, veranschaulichten die Trebbiner die Aussage ihres Trainers: Vorne wurde reihenweise verworfen, während die Gäste aufgrund der starken SC-Abwehr nur schwer zum Torerfolg fanden. Gegen die Freiwürfe des mit 10/7 Treffern erfolgreichsten Torschützen der Partie, Oliver Johl, fand die Heimsieben jedoch lange kein Rezept. Folgerichtig setzten sich die Luckenwalder beim 20:17 wieder ab. 

In den letzten 20 Minuten schien das Trainerehepaar Griebsch das richtige Händchen zu haben: Maximilian Schulze knüpfte nahtlos an die Leistung Michael Schlechts im SC-Tor an und die erste Reihe bekam durch kluge Abwehr-Angriff-Wechsel mehr Pausen verordnet. „Jeder hat seinen Anteil am Ergebnis, das geht aber bei unserer Personalsituation auch nicht anders“ lobte Griebsch die mannschaftliche Geschlossenheit; „und unsere Stärke war wieder einmal unser Kampfgeist“. In der 49. Minute erzielte Benjamin Stollin, mit 7/1 Treffern zweitbester SC-Schütze nach dem sicheren Siebenmeterwerfer Silvio Kahle (8/4), die erste Trebbiner Führung seit dem 7:6. Die Gäste nahmen sich unkonzentrierte Würfe, was die Clauertstädter mit verwandelten Tempogegenstößen gnadenlos ausnutzten. 

Trebbin erhöhte auf 26:23 und behielt auch nach einer mit Rot geahndeten Tätlichkeit gegen SC-Rechtsaußen Jens Dröfke und zweifachen Hinausstellungen auf beiden Seiten die Konzentration. Kurz vor dem Schlusspfiff kassierte ein frustrierter Oliver Johl noch eine Zeitstrafe wegen Meckerns, während auf der anderen Seite der letzte Treffer des früheren Luckenwalders Martin Nowakowski zum 33:29-Endstand in einem Jubelsturm unterging.

„Wir haben alles richtig gemacht, das war heute schön für die Zuschauer“ zeigte sich Dirk Griebsch erleichtert und gab gleichzeitig eine Marschrichtung für die kommenden Spiele wie nächsten Samstag beim Aufsteiger HV Calau vor: „Wir werden auf der Deckungsleistung aufbauen und die beiden Spieler aus der zweiten Mannschaft noch weiter integrieren.“ Und am Ende gab es dann neben dem Derbysieg auch noch einen Lichtmoment für die arg gebeutelte Personalsituation zu verkünden: Der frühere Wünsdorfer Rückraumspieler Marco Bohnert, dem Dirk Griebsch „gute Anlagen“ bescheinigt, wird nach einem Aufbautraining für die Trebbiner Handballer an den Start gehen. 

Es spielten: Schlecht, Schulze; Wagner (6), Stollin (7/1), Kahle (8/4), Nowakowski (4), Bien (2), Wettengel (2), Müller (2), Pfaender (1), Dröfke (1), Schenk, Polke

Autor(en): Fabian Stollin