Im Profisport wirkt es zuweilen albern, wenn Mannschaften einen Ausfall beklagen und der zugehörige Akteur dann doch ins Geschehen eingreift. „Für uns war das allerdings völlig überraschend, Jens hat uns sehr geholfen“ staunte Dirk Griebsch, Trainer der Trebbiner Verbandsligahandballer, nachdem Jens Dröfke (6 Tore) trotz seines angekündigten Abschiedes noch einmal das blaue Trikot überzog und sich auch von seinem Heimpublikum verabschiedete. Und das in einem würdigen Rahmen, das Spiel gegen den Tabellenzehnten HC Spreewald II gewannen die Clauertstädter klar mit 30:19.
„Das war ein schöner klarer Sieg“ zeigte sich Dirk Griebsch zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge, wenngleich er im folgenden Moment revidierte: „Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und der Deckungsleistung, mit dem Angriff nicht.“ Denn vorne leisteten sich die Hausherren den einen oder anderen technischen Fehler. „Die Kombinationen funktionierten gut, aber im Eins-gegen-Eins, unserer eigentlichen Stärke, hat das nicht so gepasst“ monierte der Trebbiner Trainer, „das hat die Deckung dann aber ausgebügelt.“
Torhüter Maximilian Schulze nämlich lief zur Hochform auf und bot seiner Mannschaft mit vielen Glanzparaden einen sicheren Rückhalt. Lediglich Gästespieler Ingolf Burisch (9 Tore) leistete Gegenwehr – er erzielte knapp die Hälfte der Treffer seiner Mannschaft. „Der Gegner war nervös“ befand Griebsch, „aber die Spreewälder sind sicher in der Lage, höherplatzierte Mannschaften zu schlagen.“ Letztendlich jedoch hielt die SC-Sieben den Gegner auf Abstand – aus einem ausgeglichenen 7:7-Spielstand Mitte der ersten Halbzeit wuchs der klare 15:10-Halbzeitstand heran, den die Hausherren bis zum Spielende ohne Mühe verwalteten.
„Thomas Bien hat sich wieder gut eingefügt als Ersatz für Torsten Wagner“ verteilte Dirk Griebsch noch ein Sonderlob an seinen jungen Rechtsaußen, der zum wiederholten Male im rechten Rückraum Verantwortung übernahm und fünf Tore erzielte. Jetzt geht der Blick des Trainers und seiner Mannschaft Richtung Spitzenspiel gegen den HV Calau: Die Trebbiner, die durch den klaren Erfolg Platz 3 festigen, treffen nach Ostern auf die zwei Punkte vor ihnen liegenden Niederlausitzer. „Wir können Calau schlagen, den Rest gewinnen und Zweiter werden – oder aber, wir werden noch durchgereicht“ prophezeit Dirk Griebsch jetzt schon, dass es am 14.04. ein Schlüsselspiel in Trebbin geben wird. Dann wohl auch ohne überraschende Rückkehrer.
Es spielten: Schlecht, Schulze; Kahle (2/1), Wagner (5), Müller (1), Pfaender (6), Hager (1), Nowakowski (3), Bien (5), Polke, Richter (6/2)
Autor(en): Fabian Stollin