Erleichterung machte sich breit, als die Trebbiner Verbandsligahandballer ihren 35:24-Erfolg im Derby gegen Blau-Weiß Dahlewitz feiern konnten. Zuvor hatten die Blau-Weißen den Trebbinern auf dem Weg zur ersten Verbandsliga-Meisterschaft alles abverlangt und besonders in der ersten Hälfte die Nervosität der Gastgeber ausgenutzt. „Die Aufregung war zu spüren“ gab Kreisläufer Silvio Kahle zu, „deshalb sind wir umso glücklicher, dass es mit dem nächsten Schritt geklappt hat.“
In der Anfangsphase zeigte sich die Anspannung der Hausherren dadurch, dass oftmals unvorbereitete Würfe den Kasten der Dahlewitzer erreichten. Die Gäste hingegen spielten ihre Angriffe geduldig aus und gingen zunächst zweimal in Führung. Beim Stand von 6:5 nach einer Viertelstunde bahnte sich vor den Augen vor knapp 200 Zuschauern im Sportkomplex eine enge Partie an.
Auch als die Trebbiner mit einem 3:0-Lauf diesen Vorsprung erhöhten, ließen sich die Blau-Weißen nicht abschütteln. Gegen das kompakte Abwehrzentrum kamen die SC-Angreifer im gebundenen Spiel nicht zurecht, lediglich Tempogegenstöße und eine starke zweite Welle durch den durchschlagskräftigen Matthias Frank (6 Tore) ermöglichten beim 13:11 (25. Minute) noch eine SC-Führung. Die Dahlewitzer hingegen brachten durch den quirligen Spielmacher Daniel Werner ein ums andere Mal die Rückraumschützen um Daniel Natusch (4 Tore) gut in Position und hielten den Kontakt. Kurz vor der Pause vergaben die Gäste jedoch zwei große Chancen auf den Anschluss und ermöglichten so den Clauertstädtern mit dem 16:11-Pausenstand eine größere Führung, als man zuvor vermuten konnte.
Nach der Pause zeigten die Trebbiner ein besseres Gesicht: Mit einem 5:0-Lauf nutzten die Hausherren Räume, die sich durch eine offensivere Abwehrvariante der Gäste ergaben und zogen erstmals auf zehn Tore Vorsprung davon (21:11, 35. Minute). „In der Pause gab es eine laute, aber sachliche Ansage durch den Trainer“ erzählte Silvio Kahle, „und genau das haben wir dann mit diesem Lauf umgesetzt.“ Eine Vorentscheidung war gefallen, zumal die Hausherren mit einer verbesserten Abwehr und einem guten Torhüter Stephan Schmidt ihre Führung nach einer Dreiviertelstunde auf 26:14 ausbauten. Im Angriff tat sich besonders Benjamin Stollin hervor, der mit sechs Toren sein bestes Saisonspiel machte.
Etwas zu sehen gab es in der Schlussphase für die Zuschauer, unter ihnen zahlreiche Gästefans, aber dennoch. Nachdem die Dahlewitzer Frustration in zwei Zeitstrafen mündete, eine davon für den gut beginnenden Torhüter Stefan Bombich, musste mangels eines Ersatztorhüters Gästespieler Michael Pfeiffer das blau-weiße Tor für zwei Minuten lang hüten. Er hielt seinen Kasten in dieser Zeit sauber, obwohl SC-Linksaußen Dustin Emmermacher gleich drei gute Wurfchancen hatte. „Ich kann es selber nicht fassen, dass ich keinen der Würfe getroffen habe“, so Emmermacher nach der Partie.
Am Ende trugen sich alle Trebbiner Feldspieler in die Torschützenliste ein und hatten ihren Anteil am 35:24-Erfolg. Trainer Sven Keck gab seiner Mannschaft sogar noch die Aufgabe, eine offensivere Abwehrformation und das Spiel mit dem siebten Feldspieler zu testen. „Jetzt wollen wir uns selbst belohnen“ gab Dustin Emmermacher die Marschroute für die letzten zwei Saisonspiele gegen die Tabellenschlusslichter HV Calau (nächsten Samstag, auswärts) und den SSV Friedland (5.5., 16 Uhr im Sportkomplex) vor. Aufgrund eines Nachholspiels bleiben die Trebbiner hinter Finsterwalde auf Südstaffel-Platz zwei, haben aber in der kommenden Woche die Chance, wieder die Spitze zu erobern.
Es spielten: Schmidt, Schirrmeister; Frank (6), Kahle (6/3), Wagner (3), Müller (2), Pfaender (2), Stollin (6), Ziegler (2), Mahns (2), Felix Henschke (2), Wettengel (3), Emmermacher (1)
Autor(en): Fabian Stollin