Dezimierte Trebbiner zahlen Lehrgeld

Auch im dritten Spiel der Brandenburgliga-Saison haben die Trebbiner Handballmänner das Spielfeld ohne Punkte verlassen müssen: Beim SV Lok Rangsdorf unterlag die ersatzgeschwächte SC-Sieben am Samstagabend nach starker Anfangsviertelstunde mit 25:32. „Da fehlt uns in einigen Situationen einfach noch die Erfahrung in der Liga“ meinte Rückraumspieler Tim Rosadzinski, der mit acht Treffern als Toptorschütze einer der Aktivposten war – „oftmals waren wir zu grün hinter den Ohren.“

Wie schon in den Partien gegen Bad Liebenwerda und Teltow erwischten die Clauertstädter einen guten Start in die Begegnung. In neuen Trikots und ohne etliche Stammkräfte kämpfte sich die SC-Sieben in die Partie und wusste insbesondere im Rückzugsverhalten gegen die temporeiche zweite Welle der Rangsdorfer Angreifer zu überzeugen. Bis zur 25. Spielminute gab es kurioserweise nicht einmal eine Zwei-Tore-Führung von einer der beiden Mannschaften für die rund 100 Zuschauer in der Erwin-Benke-Sporthalle zu bestaunen.

Was folgte, war eine Auszeit von SC-Trainer Sven Keck, die einen Lauf der Hausherren bis zum Pausenpfiff einläuten sollte: „Eigentlich war die Auszeit dazu gedacht, uns Luft zu geben“ konstatierte Rosadzinski, „und dann machen wir einen Sechs-Tore-Rückstand daraus, das war ein echter Knackpunkt.“ Bis zur Halbzeitpause häuften sich die technischen Fehler beim SC und daraus resultierend schnelle Gegenstoßtore der Lok-Angreifer, die folgerichtig für eine 19:13-Pausenführung ihrer Mannschaft sorgten. Besonders bitter: Unmittelbar vor der Pause handelten sich die Trebbiner eine doppelte Unterzahlsituation ein, die mit in die zweite Hälfte getragen wurde.

Zwar überstanden die Gäste diese Situation relativ unbeschadet, allerdings sorgte eine Manndeckung gegen Tim Rosadzinski in der Folge für ein ideenloseres Angriffsspiel des dezimierten Gästekaders. Einzig SC-Torhüter Stephan Schmidt hielt seine Mannschaft mit einigen Glanzparaden in der Partie – aber auch er konnte nichts daran ändern, dass den Trebbinern bald die Felle davonschwammen. Ein 4:0-Lauf der diszipliniert aufspielenden Hausherren auf den Stand von 24:15 brachte die Vorentscheidung.

Was folgte, war ein Spiegelbild der Partie in Teltow: Die lange mithaltenden Trebbiner kämpften gegen die Niederlage an, konnten aber nicht mehr viel ausrichten. Ein letzter Versuch, die Lok-Sieben mit einer doppelten Manndeckung und dem Einsatz des siebten Feldspielers zu überraschen, brachte keinen Ertrag mehr ein. Die Rangsdorfer nutzten die Räume aus der Manndeckung clever aus und brachten das Spiel abgezockt über die Runden, während die Trebbiner wie auch die Unparteiischen in der zweiten Hälfte ihre Brandenburgliga-Reife vermissen ließen. Am Ende siegten die Rangsdorfer, bei denen Alexander Kumm und Dominik Schobelt als Rechtshänder auf Rechtsaußen (beide 7 Tore) herausstachen, ungefährdet und in der Höhe verdient mit 32:25.

Nachlassende Kräfte aufgrund der schwierigen Personalsituation wollte Rosadzinski aber nicht als Grund für die Niederlage gelten lassen: „Wir haben in letzter Zeit gut trainiert und sich eigentlich alle in der Lage, über sechzig Minuten zu gehen“ so der Trebbiner Topscorer, „wir haben in allen Spielen gesehen, dass wir mithalten können.“ Am kommenden Samstag empfangen die Trebbiner mit einer wahrscheinlich entspannteren Personallage mit dem HSV Wildau einen Gegner ähnlichen Kalibers – dann aber mit dem großen Rückhalt der auch in Rangsdorf zahlreich vertretenen SC-Fans im Rücken.

Es spielten: Schmidt; Schönebeck, Frank, Wagner (7), Stollin, Rosadzinski (8), Wettengel (4), Rühlmann (5), Emmermacher (1)

Autor(en): Fabian Stollin