Großer Schritt zum Klassenerhalt

Die Trebbiner Brandenburgligahandballer haben durch einen 32:26-Erfolg gegen den Tabellenneunten LHC Cottbus II einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht und sich auf den zehnten Tabellenplatz verbessert. „Ich kann meiner Mannschaft gar nicht genug Respekt zollen“ freute sich Trainer Sven Keck, „dass sie sich nach der punktlosen Hinrunde so herausgezogen und fünf Siege eingefahren hat, ist eine überragende Leistung.“ Vorjahres-Meistertrainer Keck wurde nach dem Spiel ebenso wie Rückraumspieler Matthias Frank (beide zum Ludwigsfelder HC) und Linksaußen Dustin Emmermacher (SC II) verabschiedet.

Einen guten Start erwischte die Trebbiner Abwehr vor gut 180 Zuschauern im Sportkomplex: Ein ums andere Mal blieben die Wurfversuche der LHC-Reserve im SC-Block hängen, nach zehn Minuten lagen die Hausherren mit 6:2 in Führung. Nach einer unkonzentrierten Phase der SC-Angreifer, in der sich die Gäste zu sortieren schienen, schrumpfte der Vorsprung wieder – die Lausitzer zeigten angeführt von Schlüsselakteur Sven Haase (9 Tore) ihre Klasse und glichen fünf Minuten vor der Pause zum 11:11 aus. Da allerdings auch Stephan Schmidt im Trebbiner Tor einen guten Tag erwischte und gegen Ende der ersten Hälfte einige Paraden zeigte, erspielten sich die Clauertstädter mit einem 4:0-Lauf wieder einen größeren Vorsprung zur 15:11-Pausenführung.

Die Cottbusser kamen besser aus der Kabine: Mit schnellen Durchbrüchen im Eins-gegen-Eins und stärkerem Spiel in die Tiefe kamen die Gäste wieder bis auf 19:17 heran. Drei vergebene Siebenmeter der Trebbiner Strafwurfschützen trugen ihr Übriges dazu bei, dass es die SC-Sieben verpasste, sich eine komfortable Führung herauszuspielen. Zumindest bis zu diesem Zeitpunkt, denn in der Folge kamen die Clauertstädter wieder besser in die Partie und durften sich aufgrund ihrer stabilen Abwehr und des gewonnenen Torhüterduells über die erste Fünf-Tore-Führung (23:18, 45. Minute) freuen.

Zwei Treffer des Toptorschützen Robert Düsel (6 Tore) zum 30:23 knapp fünf Minuten vor dem Ende führten die Vorentscheidung herbei. Saison-Toptorjäger Silvio Kahle setzte mit dem Treffer zum 32:26-Endstand den Schlusspunkt unter ein Spiel, welches den SC-Männern höchstwahrscheinlich den Klassenerhalt gesichert hat. Aufgrund der gleichzeitigen 24:26-Niederlage des HC Bad Liebenwerda gegen die HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst können die Trebbiner nur noch in einem speziellen Fall vom in dieser Saison rettenden elften Platz fallen: Bei einer Niederlage im Abschlussspiel in Ahrensdorf (Sa, 4.5., 18:30 Uhr), einem zeitgleichen Sieg des Konkurrenten aus Bad Liebenwerda und einem Punktgewinn des Grünheider SV II würde kein Dreiervergleich, sondern der direkte Vergleich zwischen Trebbin und Bad Liebenwerda zählen. Da der Handballverband die Auswärtstor-Regel in direkten Vergleichen gestrichen hat, würde es in diesem speziellen Fall zu Entscheidungsspielen kommen.

Dieser Fall soll jedoch verhindert werden: „Wir werden nochmal alles geben in Ahrensdorf, die Truppe hat sich die Brandenburgliga verdient“ so Trainer Keck, „sie ist sportlich und menschlich in der Liga angekommen.“ Auch Rückraumspieler Matthias Frank, der im nächsten Jahr wieder als Torhüter wie damals beim VfL Potsdam agieren wird, war voll des Lobes für seine Zeit im blau-weißen SC-Dress: „Ich habe die Lust zum Handball in Trebbin wieder gefunden“ meinte Frank, „wenn es die Möglichkeit beim LHC nicht gegeben hätte, hätte ich hier weitergespielt.“ Auf ihre Zeit beim Oberligisten in Ludwigsfelde freuen sich die beiden verdienten SC-Akteure: „Das wird eine schöne Herausforderung in einer attraktiven Liga, mit einer guten Truppe und bei einem traditionellen Verein.“ Bei der Verabschiedung ließ Zeremonienmeister Silvio Kahle dem Trebbiner Meistertrainer eine Hintertür offen: „Wir haben dich zwar schon drei Mal verabschiedet, aber du bist immer gern hier gesehen.“

Es spielten: Schmidt; Frank (4), Kahle (5/1), Wagner, Janke (1), Schönebeck (1), Pfaender (4), Stollin (2), Mahns (1), Düsel (6), Rühlmann (5/3), Emmermacher (3)

Autor(en): Fabian Stollin