Big Points verpasst

Die Trebbiner Handballmänner haben den Sprung auf Platz fünf trotz einer Aufholjagd gegen die TSG Lübbenau 63 verpasst und bleiben nach einer 26:29-Heimniederlage auf Tabellenplatz acht in der Brandenburgliga. „Am Ende haben uns dann die personellen Alternativen gefehlt“ ordnete SC-Spielertrainer Benjamin Stollin die verlorenen letzten Spielminuten ein, „wir sind zu lange einem Rückstand hinterher gelaufen.“

Denn zu Spielbeginn überraschten die Blau-Gelben aus dem Spreewald die Hausherren mit einer sehr offensiven 3:2:1-Abwehr und gingen schnell mit 3:0 in Führung. Der SC, der vor 120 Zuschauern im Sportkomplex ohne Kapitän Silvio Kahle und den zuletzt starken Jakob Henschke auskommen musste, wurde im Spielaufbau fast bis zur Mittellinie gezwungen und lag nach einer Viertelstunde gar mit 4:10 zurück. Gleich vier der ersten sieben TSG-Treffer gingen auf das Konto von Toptorschütze Dustin Trenkmann (13 Tore), der in Abwesenheit des Lübbenauer Torjägers Henrik Wahnschaffe die Anführerrolle auf Seiten der Gäste glänzend ausfüllte und von der Trebbiner Abwehr nie zu stoppen war.

Allerdings gab es auch im Spiel der Gäste einen Bruch: Die Heimsieben aus der Clauertstadt stellte sich bald besser auf die Abwehr der Gäste ein, insbesondere Spielertrainer Stollin wusste mit einigen Anspielen und als sicherer Siebenmeter-Vertreter von Kapitän Kahle zu uberzeugen. Dazu kamen Unkonzentriertheiten und Fehlpässe auf Seiten der Lübbenauer, die die Kampfstärke der Trebbiner aufblühen ließen. Bis zur Halbzeitpause hatten sich die Hausherren wieder auf 14:15 herangekämpft, obwohl das Torhüterduell an diesem Tag klar an die Gäste ging.

Bereits sechzig Sekunden nach Wiederanpfiff stellte Robert Düsel zum ersten Mal seit dem Anpfiff wieder Gleichstand her. Jedoch hatten die Clauertstädter in den Folgeminuten mit einigen Zeitstrafen zu kämpfen, weswegen auch die Gäste ihre zwischenzeitliche Nervosität wieder ablegten. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem sich die Trebbiner mehr und mehr aufreiben mussten, um zum Torerfolg zu kommen. „Auch die Lübbenauer mussten ganz schön kämpfen“ stellte Stollin fest, „allerdings hatten sie dann mit Dustin Trenkmann auch jemanden, der einfache Tore machen konnte, als nicht mehr viel ging.“

Zwölf Minuten vor dem Ende erhöhten die in Hälfte zwei sehr effizienten Gäste wieder auf 24:22, verpassten es jedoch, sich weiter abzusetzen. Stattdessen hatten die Trebbiner sieben Minuten vor Spielende beim Stand von 25:25 die Möglichkeit, zum ersten Mal in Führung zu gehen – das Kreisanspiel landete aber in den Händen der Gäste, die mit zwei Tempogegenstößen das Momentum wieder auf ihre Seite brachten.

„Da haben wir den psychologisch wichtigen Moment der Führung verpasst“ resümierte Spielmacher Arne Pfaender, „wir liefen einfach zu lange dem Rückstand aus der Anfangsphase hinterher, das hat Kräfte gekostet.“ Die Gäste hatten beim 25:29 nach zwei weiteren Abspielfehlern des SC die Vorentscheidung herbeigeführt und gewannen letztlich verdient mit 29:26.

Die Clauertstädter verpassten es nicht nur, sich in der Tabelle an den Lübbenauern vorbeizuschieben – auch die HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst, wo die Trebbiner eine Woche zuvor deutlich mit 24:35 unterlegen waren, bleibt nach einer Niederlage in Wildau vor dem SC. Erst in vier Wochen greifen die Trebbiner wieder zum Ball, dann ist der Tabellenführer HSG Teltow/Ruhlsdorf zu Gast im Sportkomplex.

Die zweite Männermannschaft des Vereins unterlag im Vorspiel dem Neuenhagener HC mit 30:40. Auch die Trebbiner Frauensieben musste ihr Heimspiel nach einer 22:28-Niederlage den Gästen vom MTV Wünsdorf überlassen. Die einzigen Erfolge fuhr die E-Jugend ein: Gegen den HC Neuruppin (18:8) und den HV Grün-Weiß Werder (17:7) gewannen die jüngsten Handballer des Vereins deutlich und starteten somit verlustpunktfrei in die Pokalrunde. Am 16. Februar wird den SC-Kids eine besondere Ehre zuteil: Beim Bundesliga-Spitzenspiel der Füchse Berlin gegen den SC Magdeburg dürfen die Trebbiner mit ihren Idolen zusammen als Einlaufkinder aufs Spielfeld der Max-Schmeling-Halle laufen.

Es spielten: Schönfeld, Seffner; Kumm (6), Wagner (3), Janke, Schönebeck (2), Müller (5), Pfaender, Stollin (5/3), Mahns (2), Wettengel, Düsel (3), Löwe, Schulz