Viele Emotionen im Kreisderby

Das Kreisderby in der Handball-Verbandsliga Süd zwischen dem SC Trebbin und der HV Luckenwalde, das mit einem 31:18-Erfolg für die Clauertstädter endete, wurde am Samstagabend im Trebbiner Sportkomplex von vielen Emotionen geprägt. Die Gäste aus Luckenwalde kündigten nach der Partie Protest gegen eine blaue Karte (rote Karte mit Bericht) an, außerdem monierten sie auf ihrer Instagram-Plattform Kopftreffer ihrer Torhüter.

Mit viel Tempo starteten die Trebbiner, ihrerseits Tabellenfünfter, in das erste Derby gegen Luckenwalde seit 2018 – wenige Sekunden nach Erlangen des Ballbesitzes jubelten die Hausherren in der Anfangsphase über einen Treffer. Die Gäste aus der Kreisstadt hingegen spielten ihre Angriffe lange aus – bis zum Stand von 7:6 nach zehn Minuten war nicht klar, welche Taktik zum Erfolg führen würde.

Bis zum Pausenpfiff sollte sich jedoch das Tempospiel der Hausherren auszahlen: Mit schneller zweiter Welle und einigen Gegenstößen erarbeiteten sich die Trebbiner eine deutliche 17:9-Halbzeitführung. Die HVL-Sieben monierte einige Kopftreffer ihres Torhüterduos, die allerdings allesamt unter Bedrängnis durch HVL-Abwehrspieler und bei Bewegung der Torhüter passierten und somit von den souverän und ruhig auftretenden Schiedsrichtern Hofmann/Leintz richtigerweise nicht geahndet wurden.

Zu Beginn der zweiten Hälfte kulminierte der angewachsene Frust der Gäste in einer blauen Karte gegen HVL-Akteur Dustin Blume, welcher gegen SC-Rückraumspieler Robert Düsel-Eifler nach einem laut Schiedsrichtereinschätzung vorsätzlichen Tritt gegen Knie das Spielfeld verlassen musste. Nach Maik Wettengel, der bereits zuvor verletzungsbedingt passen musste, konnte auch Düsel-Eifler nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen.

Die verbliebenen drei Rückraumspieler der Hausherren ließen sich dadurch allerdings nicht von ihrem Tempospiel abhalten: Nach einer Dreiviertelstunde erhöhte der Ex-Luckenwalder Steven Busek (4 Tore), der gemeinsam mit Silvio Kahle und Torsten Wagner das Top-Torjägertrio beim SC bildete, auf 24:13. Die Partie war entschieden, endete aber mit einer zweiten blauen Karte gegen den Luckenwalder Hannes Huth und weiteren Derby-Emotionen.

„Wir haben das heute gut gemacht“ lobte Spielertrainer Benjamin Stollin seine Mannschaft, „am Ende hätte der Erfolg sogar noch höher ausfallen müssen.“ Aufgrund von technischen Fehlern und nachlassender Kondition konnte die erfahrene SC-Sieben das Tempospiel nicht über die volle Distanz anbieten. Zu den Protesten auf Seiten der HVL 09 äußerte sich Stollin verhalten und wünschte den Luckenwalder Torhütern eine gute Besserung: „Ich denke, dass die Schiedsrichter bei den blauen Karten Tatsachenentscheidungen getroffen haben – uns eine Absicht bei Kopfwürfen zu unterstellen, ist Unsinn.“

Mit dem Erfolg halten die Trebbiner lockeren Anschluss an das Verfolgertrio von Spitzenreiter MTV Wünsdorf, während die Luckenwalder auf Platz sieben die untere Tabellenhälfte anführen. Bereits am Mittwoch empfangen die SC-Männer in einem Nachholspiel die HSG Schlaubetal (Anwurf 20:00 Uhr). Die D-Jugend des SC gewann unterdessen ihr Heimspiel gegen den SSV Falkensee II mit 16:14, während die C-Jugend der Trebbiner gegen Blau-Weiß Dahlewitz mit 20:33 unterlag.

Es spielten: Hilbert, Schlecht; Busek (4), Kahle (4/3), Wagner (4), Müller (1), Komoll (2), Stollin (3), Wettengel (2), Düsel-Eifler (2), Löwe (2), Thiele (1), Ehresmann (3), Schulz (3)